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Volkart Stiftung

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Volkart Stiftung

Fotomuseum Winterthur

Bild- und Medienkompetenz – Get the Full Picture

Foto: © Fotomuseum Winterthur / Thi My Lien Nguyen

Fotomuseum Winterthur

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2024

Bilder sind allgegenwärtig – pro Tag werden allein auf Instagram mehr als hundert Millionen Inhalte geteilt. Diese grosse Menge an visuellen Inhalten gilt es zu entschlüsseln, einzuordnen und kritisch zu reflektieren. Denn: Je informierter wir als Gesellschaft die Menge an visuellen Informationen, mit der wir täglich konfrontiert werden, navigieren können, desto selbstbestimmter und reflektierter nutzen wir mediale Inhalte. Das Projekt «Bild- und Medienkompetenz – Get the Full Picture» fördert eine eigenverantwortliche und kreative Bild- und Mediennutzung und zeigt auf: der digitale Wandel birgt nicht nur Herausforderungen, sondern im gleichen Mass Potenzial.

Wie können wir manipulierte oder gänzlich von Computern generierte Bilder erkennen? Wie unterscheiden sich Fake News von Nachrichten seriöser Quellen? Wie beeinflussen diese Bilder unser Denken und Handeln? Und wie können Erzählungen – Bilder, die nicht den traditionellen Normen entsprechen – neue Denkweisen anstossen? Das Projekt unterstützt Schüler*innen und Lehrpersonen dabei, Bilder lesen und interpretieren zu lernen. Im Rahmen von Workshops und Unterrichtsmaterialien wird die sogenannte «visual literacy»– Kenntnisse in der Bilderschliessung und -interpretation – vermittelt. Die selbstbestimmte Nutzung visueller Informationen verlangt nach einer kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und technischen Mechanismen, die einerseits hinter der Bildproduktion und -verbreitung aber auch hinter dem Konsum von Inhalten verborgen sind.

Getreidezüchtung Peter Kunz

Erhaltung und Weiterentwicklung der Nutzpflanzenvielfalt

Getreidezüchtung Peter Kunz

Aktueller Förderzeitraum: 2023– 2024

Die Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk) ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Seit 35 Jahren engagiert sich ein vielfältiges Team für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Nutzpflanzenvielfalt mit dem Fokus der Züchtung von Sorten für die agrarökologische Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Kulturen für die menschliche Ernährung stehen dabei im Mittelpunkt. Die Organisation will langfristig zum Aufbau partizipativer Strukturen der Pflanzenzüchtung und Agrarforschung in der Schweiz beitragen. Die Versuchsnetzwerke und die Verbindung von Züchtung, Anbau, Verarbeitung und Handel der integrierten Nutzpflanzenentwicklung sind die Grundlage der Züchtung diverser, an lokale Anbaubedingungen und klimatische Veränderungen angepasster Sorten. Die Ergebnisse finden direkt Anwendung in der landwirtschaftlichen Praxis und fliessen in aktuelle Debatten und Prozesse zur Umgestaltung des landwirtschaftlichen Systems der Schweiz.

Become an African

ein Film von Michael Hürsch

Foto: Videostill „Become an African“ © Michael Hürsch/Videoladen Produktion GmbH 2023

Become an African

Die halbsenegalesischen Zwillinge Babeth und Momo wachsen in zwei Kulturen auf: Bei der geschiedenen, senegalesischen Mutter und dem Schweizer Vater. Das wird aber erst existenziell, als sie im Alter von 15 Jahren aus Zürich, wo sie bisher gelebt haben, in den Senegal nach Dakar umziehen müssen. Ihr Vater hat eine Stelle als Afrika-Korrespondent für die Neue Zürcher Zeitung bekommen. In Oerlikon bewegten sie sich souverän zwischen den Welten und schafften sich eine Dritte mit ihren Freunden. Nach dem Umzug ist plötzlich alles komplett anders. Bei der Mutter leben sie nun unter den wachenden Augen einer Grossfamilie in der ärmlichen Agglomeration und beim Vater in einer von Mauern umzäunten 10-Zimmer-Villa mit Angestellten und Swimmingpool in Dakar. Ihre eigene, freie Welt gibt es nicht mehr. Aber die Fragen eines jeden Pubertierenden bleiben: Wer bin ich, was kann ich, wohin will ich gehen und wie finde ich meinen Platz in dieser Welt?

Der Regisseur hat, dank seiner «Rolle» als Götti und Vertrauensperson der Beiden, einen sehr intimen und ehrlichen Zugang schaffen können. Die Aufnahmen aus den sechs Jahren zwischen Abreise und Rückkehr nach Zürich zeigen eine besondere Sicht auf die Entwicklungen und Weltwahrnehmungen aller Beteiligten. Viel Humor und verblüffende Reflexionen sind dabei zentral.

Lost in Paradise

eine Serie von Ralph Etter und Sira Topic

Foto: Videostill aus „Lost in Paradise“  © Christine Munz/ presenceproduction 2023

Lost in Paradise

«Lost in Paradise» ist eine 5-wöchige transmediale DOK-Serie fürs Smartphone über die Hoch und Tiefs von fünf jugendlichen Mädchen und Jungs auf der langwierigen und frustrierenden Suche nach einer Lehrstelle. Die Serie begleitet die Jugendlichen während einem Schuljahr, privat, in der Schule, in der Freizeit und bei potentiellen Arbeitgebern und versucht mit ihnen zusammen heraus zu finden was ihre Ziele, Wünsche, Träume, Herausforderungen und Ängste sind – und warum es so schwierig ist eine Lehrstelle zu finden.
Was machen die vielen Absagen mit einem? Warum ist es für manche so schwierig sich zu motivieren? Warum kommt die Wahl eines Berufs für viele zu früh? Und warum ist länger zur Schule zu gehen trotzdem keine Option?

Die Jugendlichen sind selbst integraler Teil im Entstehungsprozess. Sie geben Themen vor, die ihnen wichtig sind, filmen sich und ihr Umfeld aus eigener Perspektive, welche den Blick von aussen ergänzt und kontrastiert. Die Serie zeigt anderen Jugendlichen Wege auf, die sie inspirieren sollen, eigene Wege zu gehen und mutig zu sein. Sie spielt im Grossraum Zürich und wird im Herbst 2023 in verschiedenen Formen auf TikTok und filmkids Kanälen bespielt.

WIR WAREN KUMPEL

ein Film von Christian Johannes Koch und Jonas Matauschek

Foto: © Catpics/Elemag

WIR WAREN KUMPEL

Schwarzer Staub, schrille Metallgeräusche, dunkle Tunnel, starke Arbeiter – das ist Vergangenheit. Ende 2018 endete die flächendeckende Steinkohleförderung in Deutschland. Im selben Jahr wurden die Stimmen der aufstrebenden Klimaprotestbewegung Fridays for Future lauter. Das heroische Bild des Bergmanns, der mutig sein Leben riskiert, um der „Mutter Erde“ die Schätze zu entreissen, scheint heute ein Anachronismus zu sein. Vor dem Hintergrund dieser medialen und gesellschaftspolitischen Ereignisse folgt der Film WIR WAREN KUMPEL mehreren Bergleuten auf ihrer tragisch-humorvollen Suche nach einer neuen Rolle im Leben. Durch die symbiotische Verflechtung von Elementen beobachtender Dokumentation und präziser Kompositionen versammelt der Film mehrere Geschichten sehr einzigartiger Metamorphosen. Was bedeutet es heute, ein Mann zu sein? Wie werden Vorbilder durch Arbeitsbedingungen beeinflusst? Wie wird Männlichkeit in Zukunft konstruiert? Die Schliessung der letzten verbliebenen deutschen Steinkohlezechen wird dabei sinnbildlich für das Ende des Industriezeitalters in Westeuropa verstanden, das unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt hat.

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Zugang zu Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht

Foto: © Jana Leu

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2023

Die SBAA setzt sich für einen chancengerechten Zugang zu Bildung für Geflüchtete, Migrant:innen und Menschen ohne Bleiberecht ein. 2022 stand das Engagement der SBAA ganz im Zeichen der Sensibilisierung und Überzeugung. So konnte die SBAA ihre Sicht zum Beispiel an einer Anhörung der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates darlegen. Daraus folgte das erfolgreiche politische Postulat «Kompetenzen von Geflüchteten erfassen und nutzen». Im September 2022 organisierte die SBAA die Fachtagung «Zugang zu Bildung für Geflüchtete und Menschen ohne Bleiberecht». Rund 80 Betroffene, Engagierte und Fachpersonen diskutierten dabei gemeinsam Lösungsansätze für einen verbesserten Bildungszugang.

Die SBAA wird sich auch nächstes Jahr für einen Zugang zu Bildung für alle einsetzen. Dank der erneuerten finanziellen Unterstützung der Volkart Stiftung, kann die SBAA weiterhin einen Beitrag zugunsten eines systemischen Wandels für ein Recht auf Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht leisten.

Im Land der verbotenen Kinder

ein Film von Jörg Huwyler und Beat Bieri

Foto: © to the point films 2023

Im Land der verbotenen Kinder

Der Dokumentarfilm beleuchtet ein dunkles, bislang wenig bekanntes Kapitel der Schweizer Ausländerpolitik: Bis 2002 mussten je nach Schätzung zwischen 15’000 und 50’000 Kinder von Saisonniers in der Schweiz im Untergrund leben. Gastarbeitern war der Familiennachzug in den ersten Jahren untersagt. Da diese die Trennung jedoch nicht aushielten holten viele ihre Kinder heimlich zu sich. Sie lebten im Versteckten, mussten drinnen bleiben, während Gleichaltrige draussen spielten und waren nicht krankenversichert.

Nicht selten wurde die Fremdenpolizei durch Hinweise aus der Nachbarschaft auf solche Kinder aufmerksam, was ihren Landesverweis zur Folge haben konnte. Rund 500’000 weitere Saisonnier-Kinder wurden bei Verwandten in ihren Herkunftsländern, bei Pflegefamilien in der Schweiz oder in Heimen im grenznahen Italien untergebracht. Für viele Betroffene – Kinder und Eltern – war die Isolation und Trennung eine traumatische Erfahrung, welche das Verhältnis in den Familien stark belastete. 20 Jahre nach Aufhebung des Saisonnier-Statuses reden Opfer nun über ihre schmerzlichen Erfahrungen.

We.Publish Foundation

Digitale Infrastruktur & Netzwerk für Medien

Foto: © Silas Gotsch

We.Publish Foundation

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2024

Die Stiftung We.Publish fördert unabhängige journalistische Angebote und die Medienvielfalt in der Schweiz. Das geschieht, indem sie zwei Ansätze miteinander verbindet: We.Publish vernetzt konzernunabhängige Medien in einem Wissens- und Artikelaustausch miteinander und transferiert die dort gewonnenen Erkenntnisse in eine digitale Infrastruktur. Diese Infrastruktur wird von den Medien als tägliches Arbeitsinstrument verwendet und so stetig weiterentwickelt. 

Von diesem dezentralen Aufbau profitieren alle Beteiligten. Die Medien wahren weiterhin ihre Unabhängigkeit, aber arbeiten nicht isoliert, sondern profitieren von den Synergien des Austauschs. Durch die gemeinsam genutzte Infrastruktur bleiben die Investitionen der einzelnen Redaktion tiefer als bei Einzellösungen und gleichzeitig können journalistische Innovationen gemeinsam angegangen werden. 

Integrationsvorkurs an der Universität Zürich

START! Studium

Foto: © UZH

Integrationsvorkurs an der Universität Zürich

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2024

„START! Studium – Integrationsvorkurs an der UZH“ ist ein zweisemestriges Bildungsangebot der Universität Zürich für geflüchtete Personen mit Potenzial für ein Hochschulstudium. Im Programm erweitern die Teilnehmenden ihre Sprachkompetenzen in Deutsch und Englisch, frischen ihre Kompetenzen in ausgewählten universitären Fachmodulen, in IT und in wissenschaftlichem Arbeiten auf, und erhalten einen Einblick in die Inhalte und Anforderungen eines Hochschulstudiums in der Schweiz. Ziel ist die sprachliche, fachliche und organisatorische Vorbereitung auf die Anforderungen eines Studiums in der Schweiz. START! Studium trägt damit dazu bei, dass Geflüchtete ihrem Potenzial entsprechend gefördert werden und sich später nachhaltig in den Schweizer Arbeitsmarkt integrieren können. Seit Programmstart im Sommer 2021 haben bereits 70 Personen an START! Studium teilgenommen. Das Pilotprojekt läuft noch bis im Sommer 2024.

ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH

Das Regionen-Projekt des Medienvereins

Foto: © Marco Zanoni / Lunax

ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2026

Der Verein Öffentlichkeitsgesetz.ch setzt sich seit 2011 für die konsequente Umsetzung der schweizerischen Öffentlichkeitsgesetze ein. Er ist eine wichtige Institution in der Medienlandschaft Schweiz, die Wissen weitergibt, Journalistinnen und Journalisten weiterbildet und die Informationspraxis auf Bundesebene nachhaltig verändert hat. Für Medienschaffende haben sich die Öffentlichkeitsgesetze zu einem wichtigen Recherchemittel entwickelt. Mit seinem Regionen-Projekt legt der Verein den Schwerpunkt auf die Kantone, um dort die Umsetzungspraxis zu optimieren. Auf Bundesebene sind Dokumente der Verwaltung seit 2006 öffentlich zugänglich. Auch die meisten Kantone haben das Öffentlichkeitsprinzip eingeführt. Alle Gesetze haben gemeinsam, dass sie die Transparenz über die Tätigkeit der Verwaltung und die demokratische Teilhabe fördern wollen. Auf kantonaler Ebene nutzen Medienschaffende dieses Werkzeug noch selten. Dank einer gut etablierten Umsetzungspraxis des Öffentlichkeitsprinzips soll das Vertrauen zwischen Verwaltung und Medien gestärkt und damit ein Beitrag zur Sicherstellung eines Journalismus von hoher Qualität geleistet werden.