Media
Here is a selection of Media projects that are currently being funded by the Volkart Foundation or have been funded in the past:
Media Forward Fund
Drei Länder, zehn Initiator:innen – und ein Fonds für Medienvielfalt
Media Forward Fund
Förderzeitraum: 2024 – 2026
Der Media Forward Fund setzt sich ab sofort für die Stärkung des Journalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. Zehn Organisationen aus den drei Ländern haben die gemeinsame Initiative lanciert. Der Media Forward Fund ist aktuell mit sechs Millionen Euro ausgestattet. Die erste Ausschreibung ist gestartet.
Der Zugang zu verlässlichen und differenzierten Informationen gehört zu den Grundlagen des Zusammenlebens in einer Demokratie. Doch diese Funktion des Journalismus gerät durch die akute Transformationskrise der Medien unter Druck. Laufend werden neue Sparrunden angekündigt, Redaktionen weiter ausgedünnt. Der am 1. Juli 2024 lancierte Media Forward Fund setzt sich dafür ein, den unabhängigen Qualitätsjournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu stärken, indem er die Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle fördert.
«Damit Journalismus nachhaltig finanziert werden kann, brauchen wir Medienmacher:innen, die den Mut haben, mit neuen Geschäftsmodellen zu experimentieren, und auch Geldgebende, die das dafür nötige Kapital zur Verfügung stellen», sagt Martin Kotynek, Geschäftsführer des Media Forward Funds. Der länderübergreifende Förderfonds poolt aktuell rund 6 Millionen Euro von elf Stiftungen, Impact Investor:innen und Privatpersonen. Er stellt diese Fördermittel Medienmacher:innen in bis zu drei Ausschreibungsrunden pro Jahr zur Verfügung.
Länderübergreifende Initiative mit starkem Schweizer Engagement
Der Media Forward Fund wurde auf Initiative der Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM-STIFTUNG für Journalismus und Demokratie, der Allianz-Stiftung sowie des Impact Investors Karma Capital und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit gegründet. Unterstützt wurde die Entwicklung des gemeinnützigen Fonds von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung.
Drei Förderstiftungen aus der Schweiz sind prominent im Media Forward Fund vertreten. Andrew Holland, Geschäftsführer der Stiftung Mercator Schweiz, betont die grosse Chance der länderübergreifenden Zusammenarbeit und des Poolens finanzieller Mittel in einem gemeinsamen Förderfonds: «Die enormen Herausforderungen, vor denen der Journalismus und damit die Demokratie steht, können nur gemeinsam gelöst werden.»
«Der Media Forward Fund bündelt existierende Kräfte und Wissen in der Medienförderung. Der gemeinsame Finanztopf garantiert eine schnellere Machbarkeit, Planbarkeit und eine nachhaltige Breitenwirkung, die wir als einzelne Stiftungen nie erreichen würden», sagt Judith Schläpfer, Geschäftsführerin der Volkart Stiftung. Gabi Mächler, Geschäftsführerin der Stiftung für Medienvielfalt, sieht mit dem Fund eine neue Art der vertieften Kooperation und hofft, dass sich weitere Stiftungen durch die professionellen Strukturen des Fonds für eine Beteiligung begeistern lassen.
Stärkung von Medienvielfalt und Demokratie
«Der Journalismus braucht jetzt viel mehr Geld von viel mehr Menschen. Es geht hier um den Schutz und die Stärkung der Demokratie durch eine starke, funktionierende, unabhängig agierende Medienlandschaft», betont Hans Schöpflin, Vorstandsvorsitzender der Schöpflin Stiftung aus Deutschland. «Für eine wehrhafte Demokratie braucht es eine lebendige Medienlandschaft, diese gilt es jetzt mit dem Media Forward Fund zu verteidigen und zu stärken», erklärt Manuel Hartung, der Vorstandsvorsitzende der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS.
Boris Marte, CEO der österreichischen ERSTE Stiftung, betont, dass kritischer Journalismus überall in Gefahr sei: «Wir fördern seit vielen Jahren unabhängigen Journalismus und Medienvielfalt in Osteuropa. Doch faktenbasierte Berichterstattung ist auch in etablierten Demokratien wie den unseren gefährdet.» Für Stephanie Reuter, geschäftsführende Vorständin der deutschen Rudolf Augstein Stiftung aus Deutschland, ist der Fund «ein starkes Signal des Aufbruchs. Wir stärken im Schulterschluss Pioniere für eine wohlinformierte Öffentlichkeit. Das ist das beste Mittel gegen Nachrichtenwüsten und Desinformationskampagnen.»
Unabhängige Förderung für unabhängigen Journalismus
Einen ganz praktischen Vorteil des Pool-Modells betont Martin Kotynek als Geschäftsführer des Forward Media Funds: «Ein gemeinsamer Pool hat den Vorteil, dass ein Stiftungspartner kein einzelnes Medium fördert, mit dem man dann inhaltlich in Verbindung gebracht wird, sondern man sich insgesamt für die Stärkung der Medienvielfalt engagiert. Durch die strukturelle Trennung zwischen Geldgebenden und unabhängiger Jury ist beim Media Forward Fund nach innen und aussen sichergestellt, dass die Geldgebenden die Förderentscheidungen nicht beeinflussen.»
Der Media Forward Fund fördert Organisationen und Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die mit ihrer Arbeit Lücken auf struktureller Ebene oder in der Berichterstattung schliessen. Es gibt zwei Förderlinien: Der Media Forward Fund startet mit der «allgemeinen Förderlinie», die Medien an sich stärkt. Künftig kommt noch eine «themenbezogene Förderlinie» hinzu, die auf Wissenschafts-, Bildungs-, Kultur-, sowie Umwelt- und Klimajournalismus fokussiert. Pro Organisation werden Fördermittel in der Höhe von bis zu 400‘000 Euro vergeben. Neben Finanzmitteln stellt der Fonds praxisnahe Angebote in den Bereichen Capacity und Community Building zur Verfügung. Mit drei offenen Fördercalls pro Jahr richtet sich der Media Forward Fund an gemeinwohlorientierte Medien.
Die Vision des Media Forward Funds
«In einer idealen Welt bräuchte es den Fund eines Tages nicht mehr, weil die Transformationskrise der Medienbranche überwunden ist und sich der Qualitätsjournalismus wieder auf funktionierende Geschäftsmodelle stützen kann», sagt Martin Kotynek. Bis dahin bestehe die Vision des Media Forward Funds darin, dass Stiftungen und private Förder:innen in Vorleistung gehen, um eine privatwirtschaftlich organisierte Struktur für Medienförderung für drei Länder zu etablieren. Sie soll in der Praxis zeigen, wie eine unabhängige Förderung von Qualitätsjournalismus funktioniert.
Der erste Call ist gestartet: Jetzt für eine Förderung bewerben!
Der Media Forward Fund bündelt Fördermittel für den Journalismus in Deutschland, Österreich und Schweiz. Es gibt drei Fördercalls pro Jahr. Der erste Call ist gestartet. Welche Medien und Projekte gefördert werden, entscheidet eine unabhängige Jury. Zum Start des Funds stehen sechs Millionen Euro zur Verfügung. Es werden pro Medium bis zu 200‘000 Euro für eine Projektförderung bzw. bis zu 400.000 Euro für eine Organisationsförderung vergeben. Die Förderlaufzeit beträgt bis zu 24 Monate. Der Media Forward Fund steht für Vorhaben nach der Ideenphase offen – sobald ein Businessplan und im Bestfall auch schon ein Proof of Concept vorhanden sind. Förderfähig sind insbesondere Medien, die Lücken in der lokalen und überregionalen Berichterstattung füllen. Ein besonderes Augenmerk gilt Medienorganisationen, die für Zielgruppen berichten, die bislang vom Journalismus vernachlässigt werden. Ausführliche Informationen zum Fund, zur Bewerbung und den Förderkriterien: https://www.mediaforwardfund.org/
JournaFONDS
Qualitätsjournalismus fördern und langfristig gewährleisten
JournaFONDS
Aktueller Förderzeitraum: 2024 – 2025
JournaFONDS hat zum Ziel, Qualitätsjournalismus und seine Verbreitung zu fördern und langfristig zu gewährleisten. JournaFONDS finanziert aufwändige Recherchen und Reportagen. Freie Journalist*innen sowie Redakteur*innen kleinerer Medienhäuser – jeglicher Medienkanäle und aller Sprachregionen – haben die Gelegenheit, bei drei bis vier Ausschreibungen im Jahr, ein Finanzierungsgesuch für ihre Recherchen und Reportagen zu stellen. Eine dreiköpfige Jury, die jeweils aus zwei Medienschaffenden und einer/m Vertreter*in der Zivilgesellschaft besteht, entscheidet jeweils über die Projekte. Seit der Gründung im Jahr 2021 hat JournaFONDS 65 Projekte mit über 360’000 Franken unterstützt. Einige davon haben Medienpreise erhalten oder wurden dafür nominiert. JournaFONDS ist breit abgestützt. Zu den Mitgliedern gehören die Verlegerverbände Medien mit Zukunft, Verband Schweizer Regionalmedien und Stampa Svizzera. Ausserdem: der Verband der Schweizer Regionalfernsehen Telesuisse; der Westschweizer Verband der Regionalradios Radios Régionales Romandes; die Berufsverbände und Gewerkschaften Schweizer Medienschaffender Impressum, Syndicom und SSM; der Think Tank Nouvelle Presse; der Verein Medien für alle; Media Forti, Koalition für Journalismus der Zukunft; die Netzwerke von Berufsjournalistinnen und -journalisten investigativ.ch und Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz.
CORRECTIV.Schweiz
Journalismus in der Schweiz stärken, wo die Medien immer weniger präsent sind
CORRECTIV.Schweiz
Aktueller Förderzeitraum: 2024 – 2026
CORRECTIV.Schweiz will den Journalismus in der Schweiz stärken: auch und gerade dort, wo Medien immer weniger präsent sind. CORRECTIV.Schweiz recherchiert landesweite Themen und arbeitet heraus, wie sie die Menschen zuhause in den Dörfern und Städten betreffen. CORRECTIV.Schweiz steht im Austausch mit lokalen Redaktionen, denen sie publikationsreife Daten und Material bereitstellen. Die Stories publizieren sie gemeinsam und in ihrem eigenen Organ, dem Spotlight Schweiz. Als Netzwerk begegnen sie den erdrückenden Kapazitäts- und Ressourcenproblemen im lokalen Journalismus und schaffen die Basis für kritische Berichterstattung vor Ort, die die Gesellschaft stärkt.
CORRECTIV.Schweiz ist die Tochter des investigativen Recherchenetzwerks CORRECTIV, das vor zehn Jahren in Deutschland gegründet wurde. Seit 2022 recherchieren sie von Bern aus zu Themen, die die Schweiz betreffen. Mit dem Beobachter haben sie recherchiert, welche Schulwege in der Schweiz besonders gefährlich sind; mit der Republik, was hinter massenhaften Abrissen von Häusern in der ganzen Schweiz steckt; mit Surprise, welche Qualifikationen Asylbewerbende mitbringen und nicht anwenden dürfen. Dabei steht für sie immer die Bevölkerung im Mittelpunkt: Etwa mit dem CrowdNewsroom, ihrer digitalen Plattform für groß angelegte Bürgerrecherchen.
Hörkombinat :Politik
Podcast zu sozial- und wirtschaftspolitischen Themen
Hörkombinat :Politik
Aktueller Förderzeitraum 2022 – 2023
Seit März 2022 veröffentlicht das Duo Hörkombinat (Elvira Isenring und Dominik Dusek) alle zwei Wochen einen etwa 30-minütigen Podcast zu sozial- und wirtschaftspolitischen Themen. Für jede Folge spricht es mit eine*r Journalist*in von engagierten Medien über eine aktuelle Recherche. Seine Partner*innen sind zurzeit die WOZ, Das Lamm, das Recherchekollektiv WAV, Surprise und Tsüri.ch. Auch die Republik oder CORRECTIV waren bereits zu Gast.
Ziel ist, die Themen einzuordnen und aufzuzeigen, was in der Schweiz und Europa politisch getan wird oder ob die Themen vielleicht gar zu wenig beachtet werden. Die Kombination aus Interview und eigenen Kommentaren bietet ein vertieftes Audio-Erlebnis und die Gelegenheit, das politische Geschehen und seine Folgen umfassend darzustellen, immer im Bewusstsein, dass soziale Gerechtigkeit zu schaffen die wohl wichtigste Herausforderung der Gegenwart ist.
Hörkombinat :Politik ist auf allen bekannten Podcast-Plattformen und bei mittlerweile sechs Schweizer Radiosendern zu hören.
real21
Medienförderung für vernachlässigte Auslandsthemen
real21
Aktueller Förderzeitraum 2024 – 2026
Die Medienberichterstattung über Entwicklungen in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa leidet besonders unter dem Kostendruck auf die Redaktionen. Länder des Südens und Ostens finden meist nur Beachtung, wenn es sich um Katastrophen, Konflikte und Kriege handelt. Für ausgiebige Recherchen vor Ort fehlen oft die Zeit und das Geld, zudem mangelt es den Medien angesichts der abnehmenden Zahl fest stationierter Korrespondent:innen an Journalist:innen mit den nötigen Kenntnissen und Kontakten vor Ort.
Der Verein real21 unterstützt mit seinem Medienfonds eine qualitativ herausragende Auslandsberichterstattung über Themen, die von den Redaktionen aus finanziellen Gründen ausgeblendet werden. Im Jahr 2023 befassten sich die geförderten Projekte mit vergessenen Kontexten wie Tigray und Syrien sowie Themen wie Menschenhandel und prekären Arbeitsbedingungen. Die Reportagen wurden unter anderem in Publikationen wie Beobachter, Das Lamm, die Luzerner Zeitung, die NZZ am Sonntag, Reportagen, Republik und die WoZ veröffentlicht. Ein Höhepunkt war die Veröffentlichung als Cover-Geschichte in «Das Magazin» der Reportage von Barbara Achermann über die sogenannte «Grüne Mauer» in Senegal, die auch auf Französisch in der Tribune de Genève publiziert wurde.
Schweizer Presserat
Stellung nehmen zur journalistischen Berufsethik
Schweizer Presserat
Aktueller Förderzeitraum 2022 – 2024
Seit 50 Jahren existiert die «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten». Sie legt die Berufsregeln für Medienschaffende fest. Seit 45 Jahren kümmert sich der Schweizer Presserat um die Einhaltung dieser Regeln: Er nimmt auf Beschwerde hin oder von sich aus Stellung zur journalistischen Berufsethik. Er begründet, ob und warum ein Bericht in Presse, Radio, Fernsehen oder Internet den Journalismuskodex verletzt hat oder eben nicht. Damit sichert der Presserat den Diskurs, was echter, guter, fairer Journalismus darf. Diese Reflexion ist wichtig für die Öffentlichkeit, aber auch für alle Medienschaffenden. Der Presserat ist eine Selbstregulierungsorganisation und wird von der Medienbranche selber getragen. Und er verteidigt die Presse- und Meinungsäusserungsfreiheit in der Schweiz. Denn ohne professionelle Medien gibt es keine funktionierende Demokratie.
Fotomuseum Winterthur
Bild- und Medienkompetenz – Get the Full Picture
Fotomuseum Winterthur
Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2024
Bilder sind allgegenwärtig – pro Tag werden allein auf Instagram mehr als hundert Millionen Inhalte geteilt. Diese grosse Menge an visuellen Inhalten gilt es zu entschlüsseln, einzuordnen und kritisch zu reflektieren. Denn: Je informierter wir als Gesellschaft die Menge an visuellen Informationen, mit der wir täglich konfrontiert werden, navigieren können, desto selbstbestimmter und reflektierter nutzen wir mediale Inhalte. Das Projekt «Bild- und Medienkompetenz – Get the Full Picture» fördert eine eigenverantwortliche und kreative Bild- und Mediennutzung und zeigt auf: der digitale Wandel birgt nicht nur Herausforderungen, sondern im gleichen Mass Potenzial.
Wie können wir manipulierte oder gänzlich von Computern generierte Bilder erkennen? Wie unterscheiden sich Fake News von Nachrichten seriöser Quellen? Wie beeinflussen diese Bilder unser Denken und Handeln? Und wie können Erzählungen – Bilder, die nicht den traditionellen Normen entsprechen – neue Denkweisen anstossen? Das Projekt unterstützt Schüler*innen und Lehrpersonen dabei, Bilder lesen und interpretieren zu lernen. Im Rahmen von Workshops und Unterrichtsmaterialien wird die sogenannte «visual literacy»– Kenntnisse in der Bilderschliessung und -interpretation – vermittelt. Die selbstbestimmte Nutzung visueller Informationen verlangt nach einer kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und technischen Mechanismen, die einerseits hinter der Bildproduktion und -verbreitung aber auch hinter dem Konsum von Inhalten verborgen sind.
baba news
Das Onlinemagazin für Schweizer*innen mit Wurzeln von überall
baba news
Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2025
Das Online-Magazin baba news berichtet als einziges Medium in der Schweiz direkt aus dem Inneren einer jungen multiethnischen Community. Seit fünf Jahren gibt baba news damit Personen mit Migrationsgeschichte eine multimediale Plattform und bringt Themen an die Öffentlichkeit, die so auf anderen Portalen nicht aufgenommen werden. Das Publikum lernt eine andere Seite der Schweiz kennen, und kann seinen Horizont erweitern und Vorurteile abzubauen. Angehörige der multiethnischen Community erhalten ein mediales «Zuhause», in welchem Empowerment stattfindet, wo aber auch kritische Themen in den eigenen Reihen aufgegriffen und auf Augenhöhe diskutiert werden. Dabei ist baba news neugierig, hakt nach, bewegt, scheut auch heikle Themen nicht, feiert Menschen und agiert mit viel Humor.
Zusätzlich zu seiner journalistischen Arbeit engagiert sich baba news auch offline: Einerseits organisiert baba news Veranstaltungen für die multiethnische Community in der Schweiz. Andererseits teilt die Redaktion im Rahmen der baba academy ihr Wissen: Die baba academy bietet ein Mentoringprogramm für Nachwuchsjournalist*innen mit Migrationsgeschichte (das «Gastarbeiter*innen-Programm») und Workshops für Lehrpersonen und Schüler*innen an.
Verein Fairmedia
Projekt FairmediaWATCH
Verein Fairmedia
Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2025
«Fake News» stellen für Demokratien weltweit eine Herausforderung dar und haben das Potenzial unsere Gesellschaft zu spalten – auch in der Schweiz. Die grösste Gefahr besteht darin, dass Fehlinformationen den Weg bis in die Mitte der Gesellschaft finden.
Wie gross das Problem der «Fake News» in der Schweiz ist, weiss niemand so genau. Das Projekt FairmediaWATCH will das ändern. Recherchen und Monitorings sollen das Ausmass der Manipulation durch Fehlinformation zutage fördern und die Misinformation Literacy in der Bevölkerung stärken.
Fehlinformation lässt sich am besten entgegenwirken, in dem man Menschen präventiv aufklärt, also bevor sie ein problematisches Youtube-Video sehen oder den Link zu einer zwielichtigen Webseite erhalten.
Das Projekt schafft Wissen über das Thema in der Schweiz. Dieses Wissen soll mit der Bevölkerung und Entscheidungsträger:innen geteilt werden, damit wir gegen «Fake News» gut gewappnet sind.
Mit dem Projekt wird die Öffentlichkeit über «Fake News» in der Schweiz aufgeklärt, indem die Erkenntnisse aus den Monitorings mit der Öffentlichkeit geteilt und Workshops sowie Events zum Thema organisiert werden.
Der Verein Fairmedia, der seit 2015 besteht, leistet mit dem Projekt eine dringend notwendige Basisarbeit zum Thema Fehlinformation in der Schweiz – und einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie.
ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH
Das Regionen-Projekt des Medienvereins
ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH
Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2026
Der Verein Öffentlichkeitsgesetz.ch setzt sich seit 2011 für die konsequente Umsetzung der schweizerischen Öffentlichkeitsgesetze ein. Er ist eine wichtige Institution in der Medienlandschaft Schweiz, die Wissen weitergibt, Journalistinnen und Journalisten weiterbildet und die Informationspraxis auf Bundesebene nachhaltig verändert hat. Für Medienschaffende haben sich die Öffentlichkeitsgesetze zu einem wichtigen Recherchemittel entwickelt. Mit seinem Regionen-Projekt legt der Verein den Schwerpunkt auf die Kantone, um dort die Umsetzungspraxis zu optimieren. Auf Bundesebene sind Dokumente der Verwaltung seit 2006 öffentlich zugänglich. Auch die meisten Kantone haben das Öffentlichkeitsprinzip eingeführt. Alle Gesetze haben gemeinsam, dass sie die Transparenz über die Tätigkeit der Verwaltung und die demokratische Teilhabe fördern wollen. Auf kantonaler Ebene nutzen Medienschaffende dieses Werkzeug noch selten. Dank einer gut etablierten Umsetzungspraxis des Öffentlichkeitsprinzips soll das Vertrauen zwischen Verwaltung und Medien gestärkt und damit ein Beitrag zur Sicherstellung eines Journalismus von hoher Qualität geleistet werden.
Verein für Berner Medienvielfalt
Online-Medium «Hauptstadt»
Verein für Berner Medienvielfalt
Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2025
Seit März 2022 publiziert die «Hauptstadt» auf hauptstadt.be Neuen Berner Journalismus. Entstanden ist das lokale Online-Medium durch ein Crowdfunding, das eine Gruppe von Journalist*innen angestossen hatte, die der Medienkonzentration nicht mehr schweigend zusehen wollte. Im Herbst 2021 lösten bei diesem Crowdfunding über 3000 Menschen ein Jahres-Abo des noch nicht existierenden Mediums. Mit momentan 4,5 Vollzeitstellen verteilt auf 8 Köpfe versucht die «Hauptstadt», in Bern andere Perspektiven auf den Lokaljournalismus zu bieten. Das schafft sie insbesondere mit ihrem dreimal wöchentlich erscheinenden Newsletter, der den Abonnent*innen knapp und kompetent zusammenfasst, was in und um Bern wichtig ist. Sie verlegt ihre Redaktion wie ein Pop-Up in angrenzende Gemeinden und dezentralere Quartieren der Stadt, wo die Journalist*innen für eine Woche arbeiten und ganz in diesen Ort eintauchen. Und sie publiziert den Stadtrat-Brief, der durch ein weiteres Crowdfunding im Dezember 2022 ermöglicht wurde und mit dem sie jetzt aus jeder Sitzung des Berner Stadtparlaments berichtet, was vorher kein anderes Medium mehr gemacht hat.
Foto: Die Hauptstadt fotografiert am 12. September 2022 im Quadrat Zollikofen für die Hauptstadt. (simonboschi.ch / hauptstadt.be)
Reflekt
das erste unabhängige, investigative und gemeinnützige Recherche-Team der Schweiz
Reflekt
Aktueller Förderzeitraum: 2020 – 2025
Seit der Gründung 2019 deckt das Journalismus-Kollektiv Missstände und Machtmissbrauch auf – von Adelboden bis Moçambique und von Zürich bis nach Eritrea. Die aufwändigen Geschichten wurden mehrfach ausgezeichnet und erreichten Hunderttausende Menschen auf drei Kontinenten. 2022 beschäftigte sich REFLEKT unter anderem mit behördlicher Datensammelwut, Ausbeutung im Berner Oberland und dem Millionengeschäft mit illegalen Glücksspielseiten. Im gleichen Jahr realisierte der gemeinnützige Verein erfolgreich ein Crowdfunding und baute seine Mitgliederbasis deutlich aus. Indem REFLEKT Ergebnisse attraktiv aufbereitet und gemeinsam mit reichweitenstarken Medien im In- und Ausland publiziert, macht es relevantes Wissen einem grösstmöglichen Publikum zugänglich. Das fördert die Informiertheit der Gesellschaft und leistet einen Beitrag zur Demokratie.
Das Lamm
Digitalstrategie Medien
Das Lamm
Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2023
Die Redaktion von «Das Lamm» ist eine Gruppe junger Journalist*innen aus Zürich und der Welt, die mit ihrem Magazin seit 13 Jahren als laute und kritische Stimme zu mehr Diversität und Vielfalt in der Schweizer Medienlandschaft beiträgt. Die Beiträge weisen auf Missstände hin, die grössere Medien oft übersehen. Sie verstärken die Perspektiven derer, die sonst ungehört bleiben, und schauen den Mächtigen auf die Finger. Die Kernthemen sind Konsumverhalten, Politik, soziale Ungleichheit und Lebensweisen, die unsere Gesellschaft von morgen formen. Unter dem Motto «Auf den Punkt – gegen den Strich» ist dem «Lamm» aufrichtiger, fakten- und recherchebasierter Journalismus wichtig, der auf Haltung nicht verzichtet. Mit der Digitalstrategie 2022 werden während eineinhalb Jahren der Web- und Social-Media-Auftritt von «Das Lamm» revolutioniert und neue journalistische Formate entwickelt.
We.Publish Foundation
Digitale Infrastruktur & Netzwerk für Medien
We.Publish Foundation
Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2024
Die Stiftung We.Publish fördert unabhängige journalistische Angebote und die Medienvielfalt in der Schweiz. Das geschieht, indem sie zwei Ansätze miteinander verbindet: We.Publish vernetzt konzernunabhängige Medien in einem Wissens- und Artikelaustausch miteinander und transferiert die dort gewonnenen Erkenntnisse in eine digitale Infrastruktur. Diese Infrastruktur wird von den Medien als tägliches Arbeitsinstrument verwendet und so stetig weiterentwickelt.
Von diesem dezentralen Aufbau profitieren alle Beteiligten. Die Medien wahren weiterhin ihre Unabhängigkeit, aber arbeiten nicht isoliert, sondern profitieren von den Synergien des Austauschs. Durch die gemeinsam genutzte Infrastruktur bleiben die Investitionen der einzelnen Redaktion tiefer als bei Einzellösungen und gleichzeitig können journalistische Innovationen gemeinsam angegangen werden.