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Volkart Stiftung

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Volkart Stiftung

Getreidezüchtung Peter Kunz

Erhaltung und Weiterentwicklung der Nutzpflanzenvielfalt

Getreidezüchtung Peter Kunz

Aktueller Förderzeitraum: 2023– 2024

Die Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk) ist als gemeinnütziger Verein organisiert. Seit 35 Jahren engagiert sich ein vielfältiges Team für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Nutzpflanzenvielfalt mit dem Fokus der Züchtung von Sorten für die agrarökologische Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Kulturen für die menschliche Ernährung stehen dabei im Mittelpunkt. Die Organisation will langfristig zum Aufbau partizipativer Strukturen der Pflanzenzüchtung und Agrarforschung in der Schweiz beitragen. Die Versuchsnetzwerke und die Verbindung von Züchtung, Anbau, Verarbeitung und Handel der integrierten Nutzpflanzenentwicklung sind die Grundlage der Züchtung diverser, an lokale Anbaubedingungen und klimatische Veränderungen angepasster Sorten. Die Ergebnisse finden direkt Anwendung in der landwirtschaftlichen Praxis und fliessen in aktuelle Debatten und Prozesse zur Umgestaltung des landwirtschaftlichen Systems der Schweiz.

zRächtCho NWCH

Auch eine offene Anlaufstelle für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung

Foto: © zRächtCho NWCH

zRächtCho NWCH

Aktueller Förderzeitraum 2024 – 2025

Als gemeinnütziger Verein unterstützt zRächtCho NWCH Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung mit gezielten Integrationsprogrammen. Unser Ziel ist es, diesen Menschen einen erfolgreichen Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt zu ermöglichen, gesellschaftliche Integration zu fördern und sie zu befähigen einen positiven Beitrag zur Schweizer Gesellschaft zu leisten.

Von 8 bis 17 Uhr bieten wir auf unserer offenen Anlaufstelle eine niederschwellige Unterstützung in beruflichen, rechtlichen und Alltagsfragen für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung und leisten erste Hilfestellung beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen. Diese wichtige Brückenfunktion vermittelt auch Kontakte zu zuständigen Fachstellen und weist auf professionelle Integrationsangebote von verschiedenen Institutionen, einschliesslich unserer eigenen, hin.

Die offene Anlaufstelle hat im Jahr 2023 insgesamt 78 Personen mit mehr als 20 Nationalitäten in über 300 Beratungen unterstützt. Beratungen finden spontan oder nach Vereinbarung statt. Wir bieten bis zu vier Beratungen pro Person an. Diese finden bei Bedarf auch mit Übersetzungshilfe in sieben Sprachen statt. Für die geflüchteten Personen ist dieses Angebot kostenfrei.

Bergfahrt

ein Film von Dominique Margot

Foto: © maximage, 2022

Bergfahrt

Der Dokumentarfilm nimmt das höchst aktuelle Thema der Klimaveränderung auf. Er versucht, den Zustand der Alpen aus der Perspektive eigenwilliger Protagonistinnen zu beleuchten, ihn uns über die verschiedenen Sinne näherzubringen und somit spürbar zu machen. Was wir spüren, soll uns betroffen machen und in Bewegung bringen. Nach Jahren des Massentourismus und der Ausbeutung der Marke «Alpen» findet langsam ein Umdenken statt. Forscherinnen, Künstlerinnen oder Philosophinnen versuchen, sich dem Wesen der grossen Riesen auf neue Weise zu nähern. Wissenschaftliche Messergebnisse decken sich immer öfter mit persönlichen Erfahrungswerten der Einheimischen. Neuste Studien zeigen, dass Berge «tiefe Frequenzen» aussenden und sich ihre Gipfel sehr langsam hin- und herbewegen. Die Ressource, die wir Schweizerinnen vor unserer Haustüre haben, ist einmalig und lebendig. Gleichzeitig aber schmelzen die Gletscher, bröckeln die Gipfel und die Investorinnen holen weiterhin das Letzte aus dem Berg. Dies trotz des immer stärkeren Bedürfnisses vieler Menschen nach Wildnis und Stille. Die Tendenzen sind gegenläufig. Die Alpen werden zum Rollenmodell – auch fürs Unterland. Die Protagonist*innen im Film bringen verschiedene Hintergründe mit: Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kunst, Sport, Geomantie und Philosophie. Alle interagieren mit den Bergen. Sie werden von ihnen bewegt und wollen etwas bewegen. Ihre Projekte ergänzen sich oder kommen sich in die Quere. Sie spiegeln die gegensätzlichen Ansätze in dieser kritischen Zeit, in der wir unsere angelernten Werte neu definieren, radikal umdenken und aktiv Änderungen anstreben müssen. Im Zentrum steht immer der Berg. Um ihn dreht sich alles und er hält alles zusammen.

Im Land der verbotenen Kinder

ein Film von Jörg Huwyler und Beat Bieri

Foto: © to the point films 2023

Im Land der verbotenen Kinder

Der Dokumentarfilm beleuchtet ein dunkles, bislang wenig bekanntes Kapitel der Schweizer Ausländerpolitik: Bis 2002 mussten je nach Schätzung zwischen 15’000 und 50’000 Kinder von Saisonniers in der Schweiz im Untergrund leben. Gastarbeitern war der Familiennachzug in den ersten Jahren untersagt. Da diese die Trennung jedoch nicht aushielten holten viele ihre Kinder heimlich zu sich. Sie lebten im Versteckten, mussten drinnen bleiben, während Gleichaltrige draussen spielten und waren nicht krankenversichert.

Nicht selten wurde die Fremdenpolizei durch Hinweise aus der Nachbarschaft auf solche Kinder aufmerksam, was ihren Landesverweis zur Folge haben konnte. Rund 500’000 weitere Saisonnier-Kinder wurden bei Verwandten in ihren Herkunftsländern, bei Pflegefamilien in der Schweiz oder in Heimen im grenznahen Italien untergebracht. Für viele Betroffene – Kinder und Eltern – war die Isolation und Trennung eine traumatische Erfahrung, welche das Verhältnis in den Familien stark belastete. 20 Jahre nach Aufhebung des Saisonnier-Statuses reden Opfer nun über ihre schmerzlichen Erfahrungen.

Reflekt

das erste unabhängige, investigative und gemeinnützige Recherche-Team der Schweiz

Reflekt

Aktueller Förderzeitraum: 2020 – 2025

Seit der Gründung 2019 deckt das Journalismus-Kollektiv Missstände und Machtmissbrauch auf – von Adelboden bis Moçambique und von Zürich bis nach Eritrea. Die aufwändigen Geschichten wurden mehrfach ausgezeichnet und erreichten Hunderttausende Menschen auf drei Kontinenten. 2022 beschäftigte sich REFLEKT unter anderem mit behördlicher Datensammelwut, Ausbeutung im Berner Oberland und dem Millionengeschäft mit illegalen Glücksspielseiten. Im gleichen Jahr realisierte der gemeinnützige Verein erfolgreich ein Crowdfunding und baute seine Mitgliederbasis deutlich aus. Indem REFLEKT Ergebnisse attraktiv aufbereitet und gemeinsam mit reichweitenstarken Medien im In- und Ausland publiziert, macht es relevantes Wissen einem grösstmöglichen Publikum zugänglich. Das fördert die Informiertheit der Gesellschaft und leistet einen Beitrag zur Demokratie.

National Coalition Building Institute

Kompetenzzentrum Unsere Stimme: Partizipative Kampagne für Bildung für junge Geflüchtete

Foto: © Rahim Mohammadzade, NCBI

National Coalition Building Institute

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2024

Engagierte Geflüchtete aus verschiedenen Ländern sammeln im Kompetenzzentrum «Unsere Stimme» Informationen zu Bildungsthemen wie z.B. Schule, Zugang zu Berufslehren und Studium, Arbeitsintegration, Rassismus, Beschäftigung aus den Erfahrungen von weiteren Geflüchteten. Darauf basierend formulieren sie Empfehlungen für eine Verbesserung der Bildungsangebote. Geflüchtete können dadurch am öffentlichen Diskurs teilnehmen und sich besser für das Recht auf Bildung für alle einsetzen. Dabei werden sie als Expert:innen ihrer eigenen Sache wahrgenommen und bringen ihre Erfahrungen mit der Integration in die Diskussion mit Entscheidungsträger:innen ein, zeigen Missstände auf und helfen mit, diese zu verbessern. So erheben sie auf wirksame Art ihre Stimme für mehr Integration und Bildung und gewinnen Anerkennung und Selbstsicherheit. Das Ziel dabei ist es, die Betroffenen zu befähigen und ihre aktive Partizipation im öffentlichen Diskurs zu fördern; die Öffentlichkeit und insbesondere Entscheidungstragende aus Politik und Verwaltung sowie Integrationsprogrammanbietende und Bildungsverantwortliche zu sensibilisieren und zu beeinflussen, um ihre Bildungsangebote besser an die Bedürfnisse der Geflüchteten anzupassen. Zudem wird ein nationales Mapping der Bildungsinitiative Integrationsagenda Schweiz von einem Forschungsinstitut erstellt, um Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Schweizer Presserat

Selbstregulierungs-Instanz für medienethische Fragen

Foto: © Schweizer Presserat

Schweizer Presserat

Aktueller Förderzeitraum 2022 – 2024

Seit 50 Jahren existiert die «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten». Sie legt die Berufsregeln für Medienschaffende fest. Seit 45 Jahren kümmert sich der Schweizer Presserat um die Einhaltung dieser Regeln: Er nimmt auf Beschwerde hin oder von sich aus Stellung zur journalistischen Berufsethik. Er begründet, ob und warum ein Bericht in Presse, Radio, Fernsehen oder Internet den Journalismuskodex verletzt hat oder eben nicht. Damit sichert der Presserat den Diskurs, was echter, guter, fairer Journalismus darf.  Diese Reflexion ist wichtig für die Öffentlichkeit, aber auch für alle Medienschaffenden. Der Presserat ist eine Selbstregulierungsorganisation und wird von der Medienbranche selber getragen. Und er verteidigt die Presse- und Meinungsäusserungsfreiheit in der Schweiz. Denn ohne professionelle Medien gibt es keine funktionierende Demokratie.

Verein für Berner Medienvielfalt

Online-Medium «Hauptstadt»

Foto: © simonboschi.ch / hauptstadt.be

Verein für Berner Medienvielfalt

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2025

Seit März 2022 publiziert die «Hauptstadt» auf hauptstadt.be Neuen Berner Journalismus. Entstanden ist das lokale Online-Medium durch ein Crowdfunding, das eine Gruppe von Journalist*innen angestossen hatte, die der Medienkonzentration nicht mehr schweigend zusehen wollte. Im Herbst 2021 lösten bei diesem Crowdfunding über 3000 Menschen ein Jahres-Abo des noch nicht existierenden Mediums. Mit momentan 4,5 Vollzeitstellen verteilt auf 8 Köpfe versucht die «Hauptstadt», in Bern andere Perspektiven auf den Lokaljournalismus zu bieten. Das schafft sie insbesondere mit ihrem dreimal wöchentlich erscheinenden Newsletter, der den Abonnent*innen knapp und kompetent zusammenfasst, was in und um Bern wichtig ist. Sie verlegt ihre Redaktion wie ein Pop-Up in angrenzende Gemeinden und dezentralere Quartieren der Stadt, wo die Journalist*innen für eine Woche arbeiten und ganz in diesen Ort eintauchen. Und sie publiziert den Stadtrat-Brief, der durch ein weiteres Crowdfunding im Dezember 2022 ermöglicht wurde und mit dem sie jetzt aus jeder Sitzung des Berner Stadtparlaments berichtet, was vorher kein anderes Medium mehr gemacht hat.

START!Studium

Integrationsvorkurs an der UZH

Foto: © UZH

START!Studium

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2024

„START! Studium – Integrationsvorkurs an der UZH“ ist ein zweisemestriges Bildungsangebot der Universität Zürich für geflüchtete Menschen mit Potenzial für ein Hochschulstudium. Im Programm erweitern die Teilnehmenden ihre Sprachkompetenzen in Deutsch und Englisch, frischen ihre Kompetenzen in ausgewählten universitären Fachmodulen, in IT und in wissenschaftlichem Arbeiten auf, und erhalten einen Einblick in die Inhalte und Anforderungen eines Hochschulstudiums in der Schweiz. Ziel ist die sprachliche, fachliche und organisatorische Vorbereitung auf die Anforderungen eines Studiums in der Schweiz. START! Studium trägt damit dazu bei, dass Geflüchtete ihrem Potenzial entsprechend gefördert werden und sich später nachhaltig in den Schweizer Arbeitsmarkt integrieren können. Seit Programmstart im Sommer 2021 haben bereits 90 Personen an START! Studium teilgenommen. Das Pilotprojekt läuft noch bis im Sommer 2024.

Become an African

ein Film von Michael Hürsch

Foto: Videostill „Become an African“ © Michael Hürsch/Videoladen Produktion GmbH 2023

Become an African

Die halbsenegalesischen Zwillinge Babeth und Momo wachsen in zwei Kulturen auf: Bei der geschiedenen, senegalesischen Mutter und dem Schweizer Vater. Das wird aber erst existenziell, als sie im Alter von 15 Jahren aus Zürich, wo sie bisher gelebt haben, in den Senegal nach Dakar umziehen müssen. Ihr Vater hat eine Stelle als Afrika-Korrespondent für die Neue Zürcher Zeitung bekommen. In Oerlikon bewegten sie sich souverän zwischen den Welten und schafften sich eine Dritte mit ihren Freunden. Nach dem Umzug ist plötzlich alles komplett anders. Bei der Mutter leben sie nun unter den wachenden Augen einer Grossfamilie in der ärmlichen Agglomeration und beim Vater in einer von Mauern umzäunten 10-Zimmer-Villa mit Angestellten und Swimmingpool in Dakar. Ihre eigene, freie Welt gibt es nicht mehr. Aber die Fragen eines jeden Pubertierenden bleiben: Wer bin ich, was kann ich, wohin will ich gehen und wie finde ich meinen Platz in dieser Welt?

Der Regisseur hat, dank seiner «Rolle» als Götti und Vertrauensperson der Beiden, einen sehr intimen und ehrlichen Zugang schaffen können. Die Aufnahmen aus den sechs Jahren zwischen Abreise und Rückkehr nach Zürich zeigen eine besondere Sicht auf die Entwicklungen und Weltwahrnehmungen aller Beteiligten. Viel Humor und verblüffende Reflexionen sind dabei zentral.

Greenpeace

Klima und Menschenrechte – wenn Klimaklagen die Welt verändern

Foto: © Florence Menage/ Greenpeace

Greenpeace

Förderzeitraum: 2024

Greenpeace ist eine gemeinnützige Stiftung mit dem Zweck, «das Gemeinwohl durch Bestrebungen im Natur-, Umwelt und Tierschutz zu fördern». Sie versteht sich als Anwältin der Natur, die sich für die Sicherung der Lebensgrundlagen von Mensch und Tier und Umwelt engagiert und damit dem Wohlergehen der Allgemeinheit dient.

Die Klimaklage der KlimaSeniorinnen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte steigert die Ambitionen der Schweiz, einen fairen Beitrag zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze zu leisten.

Dank dieser Klage besteht die einmalige Chance, den Klimaschutz weltweit voranzubringen. Zum ersten Mal wird ein international anerkanntes Gericht darüber entscheiden, ob es einen menschenrechtlich begründeten Anspruch auf ein Mindestmass an Klimaschutz gibt – mit direkter Wirkung für ganz Europa. Dies geschieht in einer Zeit, in der die Schere zwischen den sich immer deutlicher abzeichnenden Folgen des Klimawandels, den staatlichen Absichtserklärungen und dem tatsächlichen Klimaschutz stets weiter auseinanderklafft.

Mit der juristischen und kommunikativen Arbeit rund um die letzte und entscheidende Etappe dieses Erfolgsprojekts soll das Urteil im Präzedenzfall der KlimaSeniorinnen breit bekannt gemacht werden und einen wirksamen Beitrag zur Verbesserung der Schweizer Klimapolitik leisten.

ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH

Das Regionen-Projekt des Medienvereins

Foto: © Marco Zanoni / Lunax

ÖFFENTLICHKEITSGESETZ.CH

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2026

Der Verein Öffentlichkeitsgesetz.ch setzt sich seit 2011 für die konsequente Umsetzung der schweizerischen Öffentlichkeitsgesetze ein. Er ist eine wichtige Institution in der Medienlandschaft Schweiz, die Wissen weitergibt, Journalistinnen und Journalisten weiterbildet und die Informationspraxis auf Bundesebene nachhaltig verändert hat. Für Medienschaffende haben sich die Öffentlichkeitsgesetze zu einem wichtigen Recherchemittel entwickelt. Mit seinem Regionen-Projekt legt der Verein den Schwerpunkt auf die Kantone, um dort die Umsetzungspraxis zu optimieren. Auf Bundesebene sind Dokumente der Verwaltung seit 2006 öffentlich zugänglich. Auch die meisten Kantone haben das Öffentlichkeitsprinzip eingeführt. Alle Gesetze haben gemeinsam, dass sie die Transparenz über die Tätigkeit der Verwaltung und die demokratische Teilhabe fördern wollen. Auf kantonaler Ebene nutzen Medienschaffende dieses Werkzeug noch selten. Dank einer gut etablierten Umsetzungspraxis des Öffentlichkeitsprinzips soll das Vertrauen zwischen Verwaltung und Medien gestärkt und damit ein Beitrag zur Sicherstellung eines Journalismus von hoher Qualität geleistet werden. 

The Host

ein Film von Christian Frei

Foto: © Christian Frei Filmproduktions GmbH

The Host

THE HOST erzählt von drei VirologInnen, die nach Jahren des Forschens in dunklen Fledermaushöhlen plötzlich dem grellen Scheinwerferlicht der Weltpolitik und der Anschuldigungen ausgesetzt sind. Die mutigen Warner, auf die kaum jemand hörte, müssen sich verteidigen und rechtfertigen. Ihre Arbeit und ihre Existenz sind in Frage gestellt. Und während wir uns von Aufregungen und Spekulationen ablenken lassen, entsteht im stillen Labor der Natur die nächste Virusvariante.

Missing Time

ein Film von Simon Jäggi

Foto: Videostill aus „Misssing Time“ © Simon Jäggi/ point de vue – audiovisuelle Produktionen 2023

Missing Time

Das Bundesasylzentrum Basel steht im urbanen Niemandsland, zwischen Landesgrenze, Güterverkehrsachsen und dem städtischen Wald. Umringt von Betonmauern und Stacheldraht, erscheint es von aussen mehr wie ein Gefängnis als ein Asylzentrum. Hier warten bis zu 300 Menschen gleichzeitig auf ihren Asylentscheid. Es ist Verwaltungsakt und für die Wartenden zugleich eine grundlegend existenzielle Entscheidung. Die Menschen schwanken zwischen Hoffnung und Ohnmacht. Für ein besseres Leben haben sie alles riskiert und hinter sich gelassen. Davon, wie die Behörden in ihrem Fall urteilen, hängt ihre Zukunft ab. Der Film «Missing Time» befasst sich eingehend mit dieser Zeit der Ungewissheit. Er lässt die Wartenden zu Wort kommen und ermöglicht einen seltenen Einblick in diese von Hoffnung geprägte und zugleich verstörende Übergangsphase mit ungewissem Ausgang.

VON PFLANZEN UND MENSCHEN (AT)

ein Film von Antshi von Moos

Foto: Videostill „Von Pflanzen und Menschen (AT)“ © Antshi von Moos, Pascal Kohler

VON PFLANZEN UND MENSCHEN (AT)

Pflanzen produzieren nachts ganz andere, spezifische Düfte, als tagsüber. Bis heute ist nicht geklärt, wie dieser nächtliche Vorgang ohne Photosynthese möglich ist.

Der Film VON PFLANZEN UND MENSCHEN (Arbeitstitel), welcher aktuell in Entstehung ist, geht diesem ungelösten Rätsel nach und rückt die unsichtbare Kommunikation der Pflanzen ins Zentrum. Der Film gibt Einblicke in die Forschungswelt – welche erst zu verstehen beginnt, in welchem Ausmass Pflanzen mit ihrer Umgebung interagieren – und begleitet Pflanzenspezialist*innen, die mit Herzblut daran arbeiten, die Basis für einen Paradigmenwechsel in der Biologie, der Biokommunikation und der Kunst zu legen.

Mit dem Wissen der Protagonist*innen eröffnen sich ungeahnte Erzählräume, die das Potenzial haben, ein Umdenken anzustossen und zu einem neuen Verständnis von Pflanzen anzuregen.

Bildung für alle – jetzt!

Bildungszugang verbessern

Foto: © Bildung für Alle-jetzt

Bildung für alle – jetzt!

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2022

Die Integration von geflüchteten Menschen in Schule, Ausbildung und Beruf ist ungenügend. Geflüchtete, Asylsuchende, Abgewiesene und Sans-Papiers, die sich bilden wollen, stehen oft unüberwindlichen Barrieren gegenüber. Im Netzwerk von «Bildung für alle – jetzt!» engagieren sich mehr als 30 nationale und regionale Organisationen für einen besseren Bildungszugang der Migrationsbevölkerung. Die jährlich stattfindende Netzwerktagung widmete sich 2023 dem Schwerpunkt «Erkennen und Fördern von Potenzialen von Geflüchteten». Am Beispiel des Zugangs zum Lehrberuf wurde diskutiert, wie die Potentiale von Geflüchteten gefördert werden können, anschliessend folgten Inputs des nationalen Flüchtlingsparlaments und Berichte der Regionalgruppe Zürich zur aktuellen Arbeit. Im offenen Brief «Lehrkräftemangel: Das Potenzial von Geflüchteten erfassen, fördern und aufwerten» wurde das Thema weiterverfolgt, um einen Dialog mit relevanten Akteur*innen anzustossen. National wie kantonal hat der Verein eine Reihe von parlamentarischen Vorstössen angeregt, die er weiterverfolgt. Nennenswert sind hier etwa das Postulat «Lücken im Stipendienwesen schliessen und dem Negativtrend entgegenwirken» oder im Kanton Bern die Motion «Ausbildungsbeiträge für vorläufig Aufgenommene». 2023 wurden zudem in vier Kantonen gut besuchte Sensibilisierungsveranstaltungen durchgeführt.

We.Publish Foundation

Digitale Infrastruktur & Netzwerk für Medien

Foto: © Silas Gotsch

We.Publish Foundation

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2024

Die Stiftung We.Publish fördert unabhängige journalistische Angebote und die Medienvielfalt in der Schweiz. Das geschieht, indem sie zwei Ansätze miteinander verbindet: We.Publish vernetzt konzernunabhängige Medien in einem Wissens- und Artikelaustausch miteinander und transferiert die dort gewonnenen Erkenntnisse in eine digitale Infrastruktur. Diese Infrastruktur wird von den Medien als tägliches Arbeitsinstrument verwendet und so stetig weiterentwickelt. 

Von diesem dezentralen Aufbau profitieren alle Beteiligten. Die Medien wahren weiterhin ihre Unabhängigkeit, aber arbeiten nicht isoliert, sondern profitieren von den Synergien des Austauschs. Durch die gemeinsam genutzte Infrastruktur bleiben die Investitionen der einzelnen Redaktion tiefer als bei Einzellösungen und gleichzeitig können journalistische Innovationen gemeinsam angegangen werden. 

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)

Hochschulzugang für geflüchtete Personen

Foto: © ZHAW, Stefan Kubli

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2024

Unter den in die Schweiz geflüchteten Menschen befinden sich Personen, die vor der Flucht in ihrer Heimat ein Hochschulstudium geplant, begonnen oder bereits abgeschlossen haben. Damit solche Personen auch nach ihrer Flucht in die Schweiz ein Hochschulstudium aufnehmen oder fortsetzen können, schafft die ZHAW Rahmenbedingungen, um entsprechende Vorhaben zu unterstützen, zu begleiten und zu fördern. Dies beinhaltet für Geflüchtete die Möglichkeit, an der ZHAW als Auditor:in, Mobilitätsstudent:in oder als ordentliche:r Student:in ihre Ausbildungsziele weiterverfolgen zu können, wenn die geltenden Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind. Zudem werden sie bei der Integration an der ZHAW unterstützt. In Absprache mit ZHAW-internen und externen Stakeholdern werden dafür geeignete Mass-nahmen identifiziert, gezielt aufgebaut und nachhaltig im Betrieb der Hochschule verankert. Aktuell werden zum Beispiel Kurse in Deutsch im Hochschulumfeld und ein Mentoring durch Studierende angeboten.

Perspektiven – Studium 3.0 Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS)

Hochschulzugang für Geflüchtete fördern

Foto: © VSS

Perspektiven – Studium 3.0 Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS)

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2026

Trotz vorhandenen Qualifikationen sind Hochschulen für geflüchtete Personen auf Grund von hohen Zulassungshürden schwer zugänglich. Um diesen Zugang zu einem Studium zu erleichtern, begleitet «Perspektiven – Studium» als Kompetenzzentrum schweizweit Förderprojekte für Personen mit Fluchthintergrund an Hochschulen mit ihrer Expertise und unterstützt sie mit ihrem Netzwerk. Der eigens geäufnete Fonds bietet den Projekten zudem finanzielle Unterstützung in Hinblick auf die Verankerung des Angebots in den Regelstrukturen.

Studieninteressierte geflüchtete Personen und Fachpersonen erhalten Informationen und Beratung und relevante Behörden werden für die Situation von Studierenden mit Fluchthintergrund sensibilisiert. Um eine nachhaltige Verbesserung des Hochschulzugangs zu erzielen, setzt sich «Perspektiven – Studium» zudem mit politischen Vorstössen dafür ein, dass geflüchtete Personen als potenzielle Studierende anerkannt und gefördert werden.

Auch im Studium selbst sind geflüchtete Personenmit spezifischen Herausforderungen konfrontiert. In Zusammenarbeit mit Studierenden mit Fluchthintergrund hat «Perspektiven – Studium» einen Empfehlungskatalog für Unterstützungsmassnahmen erarbeitet und berät Hochschulen beim Aufbau entsprechender Angebote. Zudem sucht das Projektteam gemeinsam mit Stiftungen und kantonalen Ämtern nach Lösungen zur Finanzierung eines Studiums.

real21

Medienförderung für vernachlässigte Auslandsthemen

Foto: © Ron Hansen

real21

Die Medienberichterstattung über Entwicklungen in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa leidet besonders unter dem Kostendruck auf die Redaktionen. Länder des Südens und Ostens finden meist nur Beachtung, wenn es sich um Katastrophen, Konflikte und Kriege handelt. Für ausgiebige Recherchen vor Ort fehlen oft die Zeit und das Geld, zudem mangelt es den Medien angesichts der abnehmenden Zahl fest stationierter Korrespondent:innen an Journalist:innen mit den nötigen Kenntnissen und Kontakten vor Ort.

Der Verein real21 unterstützt mit seinem Medienfonds eine qualitativ herausragende Auslandsberichterstattung über Themen, die von den Redaktionen aus finanziellen Gründen ausgeblendet werden. Im Jahr 2023 befassten sich die geförderten Projekte mit vergessenen Kontexten wie Tigray und Syrien sowie Themen wie Menschenhandel und prekären Arbeitsbedingungen. Die Reportagen wurden unter anderem in Publikationen wie Beobachter, Das Lamm, die Luzerner Zeitung, die NZZ am Sonntag, Reportagen, Republik und die WoZ veröffentlicht. Ein Höhepunkt war die Veröffentlichung als Cover-Geschichte in «Das Magazin» der Reportage von Barbara Achermann über die sogenannte «Grüne Mauer» in Senegal, die auch auf Französisch in der Tribune de Genève publiziert wurde.

Media Forward Fund

Drei Länder, zehn Initiator:innen – und ein Fonds für Medienvielfalt

Media Forward Fund

Förderzeitraum: 2024 – 2026

Der Media Forward Fund setzt sich ab sofort für die Stärkung des Journalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. Zehn Organisationen aus den drei Ländern haben die gemeinsame Initiative lanciert. Der Media Forward Fund ist aktuell mit sechs Millionen Euro ausgestattet. Die erste Ausschreibung ist gestartet.

Der Zugang zu verlässlichen und differenzierten Informationen gehört zu den Grundlagen des Zusammenlebens in einer Demokratie. Doch diese Funktion des Journalismus gerät durch die akute Transformationskrise der Medien unter Druck. Laufend werden neue Sparrunden angekündigt, Redaktionen weiter ausgedünnt. Der am 1. Juli 2024 lancierte Media Forward Fund setzt sich dafür ein, den unabhängigen Qualitätsjournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu stärken, indem er die Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle fördert.

«Damit Journalismus nachhaltig finanziert werden kann, brauchen wir Medienmacher:innen, die den Mut haben, mit neuen Geschäftsmodellen zu experimentieren, und auch Geldgebende, die das dafür nötige Kapital zur Verfügung stellen», sagt Martin Kotynek, Geschäftsführer des Media Forward Funds. Der länderübergreifende Förderfonds poolt aktuell rund 6 Millionen Euro von elf Stiftungen, Impact Investor:innen und Privatpersonen. Er stellt diese Fördermittel Medienmacher:innen in bis zu drei Ausschreibungsrunden pro Jahr zur Verfügung.

Länderübergreifende Initiative mit starkem Schweizer Engagement

Der Media Forward Fund wurde auf Initiative der Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM-STIFTUNG für Journalismus und Demokratie, der Allianz-Stiftung sowie des Impact Investors Karma Capital und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit gegründet. Unterstützt wurde die Entwicklung des gemeinnützigen Fonds von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung.

Drei Förderstiftungen aus der Schweiz sind prominent im Media Forward Fund vertreten. Andrew Holland, Geschäftsführer der Stiftung Mercator Schweiz, betont die grosse Chance der länderübergreifenden Zusammenarbeit und des Poolens finanzieller Mittel in einem gemeinsamen Förderfonds: «Die enormen Herausforderungen, vor denen der Journalismus und damit die Demokratie steht, können nur gemeinsam gelöst werden.»

«Der Media Forward Fund bündelt existierende Kräfte und Wissen in der Medienförderung. Der gemeinsame Finanztopf garantiert eine schnellere Machbarkeit, Planbarkeit und eine nachhaltige Breitenwirkung, die wir als einzelne Stiftungen nie erreichen würden», sagt Judith Schläpfer, Geschäftsführerin der Volkart Stiftung. Gabi Mächler, Geschäftsführerin der Stiftung für Medienvielfalt, sieht mit dem Fund eine neue Art der vertieften Kooperation und hofft, dass sich weitere Stiftungen durch die professionellen Strukturen des Fonds für eine Beteiligung begeistern lassen.

Stärkung von Medienvielfalt und Demokratie

«Der Journalismus braucht jetzt viel mehr Geld von viel mehr Menschen. Es geht hier um den Schutz und die Stärkung der Demokratie durch eine starke, funktionierende, unabhängig agierende Medienlandschaft», betont Hans Schöpflin, Vorstandsvorsitzender der Schöpflin Stiftung aus Deutschland. «Für eine wehrhafte Demokratie braucht es eine lebendige Medienlandschaft, diese gilt es jetzt mit dem Media Forward Fund zu verteidigen und zu stärken», erklärt Manuel Hartung, der Vorstandsvorsitzende der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS.

Boris Marte, CEO der österreichischen ERSTE Stiftung, betont, dass kritischer Journalismus überall in Gefahr sei: «Wir fördern seit vielen Jahren unabhängigen Journalismus und Medienvielfalt in Osteuropa. Doch faktenbasierte Berichterstattung ist auch in etablierten Demokratien wie den unseren gefährdet.» Für Stephanie Reuter, geschäftsführende Vorständin der deutschen Rudolf Augstein Stiftung aus Deutschland, ist der Fund «ein starkes Signal des Aufbruchs. Wir stärken im Schulterschluss Pioniere für eine wohlinformierte Öffentlichkeit. Das ist das beste Mittel gegen Nachrichtenwüsten und Desinformationskampagnen.»

Unabhängige Förderung für unabhängigen Journalismus

Einen ganz praktischen Vorteil des Pool-Modells betont Martin Kotynek als Geschäftsführer des Forward Media Funds: «Ein gemeinsamer Pool hat den Vorteil, dass ein Stiftungspartner kein einzelnes Medium fördert, mit dem man dann inhaltlich in Verbindung gebracht wird, sondern man sich insgesamt für die Stärkung der Medienvielfalt engagiert. Durch die strukturelle Trennung zwischen Geldgebenden und unabhängiger Jury ist beim Media Forward Fund nach innen und aussen sichergestellt, dass die Geldgebenden die Förderentscheidungen nicht beeinflussen.»

Der Media Forward Fund fördert Organisationen und Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die mit ihrer Arbeit Lücken auf struktureller Ebene oder in der Berichterstattung schliessen. Es gibt zwei Förderlinien: Der Media Forward Fund startet mit der «allgemeinen Förderlinie», die Medien an sich stärkt. Künftig kommt noch eine «themenbezogene Förderlinie» hinzu, die auf Wissenschafts-, Bildungs-, Kultur-, sowie Umwelt- und Klimajournalismus fokussiert. Pro Organisation werden Fördermittel in der Höhe von bis zu 400‘000 Euro vergeben. Neben Finanzmitteln stellt der Fonds praxisnahe Angebote in den Bereichen Capacity und Community Building zur Verfügung. Mit drei offenen Fördercalls pro Jahr richtet sich der Media Forward Fund an gemeinwohlorientierte Medien.

Die Vision des Media Forward Funds

«In einer idealen Welt bräuchte es den Fund eines Tages nicht mehr, weil die Transformationskrise der Medienbranche überwunden ist und sich der Qualitätsjournalismus wieder auf funktionierende Geschäftsmodelle stützen kann», sagt Martin Kotynek. Bis dahin bestehe die Vision des Media Forward Funds darin, dass Stiftungen und private Förder:innen in Vorleistung gehen, um eine privatwirtschaftlich organisierte Struktur für Medienförderung für drei Länder zu etablieren. Sie soll in der Praxis zeigen, wie eine unabhängige Förderung von Qualitätsjournalismus funktioniert.

Der erste Call ist gestartet: Jetzt für eine Förderung bewerben!

Der Media Forward Fund bündelt Fördermittel für den Journalismus in Deutschland, Österreich und Schweiz. Es gibt drei Fördercalls pro Jahr. Der erste Call ist gestartet. Welche Medien und Projekte gefördert werden, entscheidet eine unabhängige Jury. Zum Start des Funds stehen sechs Millionen Euro zur Verfügung. Es werden pro Medium bis zu 200‘000 Euro für eine Projektförderung bzw. bis zu 400.000 Euro für eine Organisationsförderung vergeben. Die Förderlaufzeit beträgt bis zu 24 Monate. Der Media Forward Fund steht für Vorhaben nach der Ideenphase offen – sobald ein Businessplan und im Bestfall auch schon ein Proof of Concept vorhanden sind. Förderfähig sind insbesondere Medien, die Lücken in der lokalen und überregionalen Berichterstattung füllen. Ein besonderes Augenmerk gilt Medienorganisationen, die für Zielgruppen berichten, die bislang vom Journalismus vernachlässigt werden. Ausführliche Informationen zum Fund, zur Bewerbung und den Förderkriterien: https://www.mediaforwardfund.org/

ChagALL – Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lernlaufbahn

Bildungsgerechtigkeit für Jugendliche mit Migrationshintergrund

Foto: © ChagALL

ChagALL – Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lernlaufbahn

Aktueller Förderzeitraum: 2024 – 2026

Bildungsgerechtigkeit für Jugendliche mit Migrationshintergrund

Das Programm ChagALL am Gymnasium Unterstrass in Zürich unterstützt leistungsbereite und leistungsfähige Jugendliche aus sozio-ökonomisch bescheidenen Verhältnissen, insbesondere mit fremdsprachigem Hintergrund. Das zusätzliche Training am Mittwochnachmittag und Samstagvormittag über anderthalb Schuljahre während der Sekundarschulzeit hilft ihnen, die Aufnahmeprüfung für eine Mittelschule (Gymnasium, Berufsmittelschule, Fachmittelschule) erfolgreich zu absolvieren oder eine anspruchsvolle Berufslehre zu beginnen. Nach bestandener Aufnahmeprüfung werden die Jugendlichen in der Probezeit intensiv und anschliessend während ihrer gesamten Mittelschulzeit nach Bedarf begleitet. Jugendliche mit schlechteren Startvoraussetzungen können mit dieser zusätzlichen Unterstützung ihr Potential ausschöpfen und einen anspruchsvollen Ausbildungsweg nehmen.

Brainforest

Waldökosysteme regenerieren und schützen

Foto: © Brainforest

Brainforest

Förderzeitraum: 2023

Brainforest ist ein gemeinnütziger Schweizer Verein mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 insgesamt 20 Millionen Hektar Wald zu regenerieren und zu schützen. Der von Brainforest verfolgte Ansatz wird Venture Studio genannt. Dies bedeutet, dass mehrere Start-ups intern entwickelt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Inkubatoren oder Acceleratoren, die externe Start-ups unterstützen, entwickelt Brainforest intern Geschäftsideen und baut Teams auf, um diese Ideen umzusetzen.
Als gemeinnütziges, wirkungsorientiertes Venture Studio startet Brainforest mit einer detaillierten Problemanalyse, um herauszufinden, wo im System die Stellschrauben liegen, um deutlich mehr Waldökosysteme zu regenerieren und zu schützen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse entwickelt Brainforest innovative Lösungen, die als Start-up ausgegründet werden. Die ausgegründeten Unternehmen werden durch wirkungsorientierte Investor*innen finanziert, um die Lösungen zu skalieren. Durch diesen Ansatz kann Brainforest sicherstellen, dass die Lösungen nicht nur effektiv, sondern auch nachhaltig und skalierbar sind und einen signifikanten Beitrag gegen die Klima- und Biodiversitätskrise leisten.

VERBAND DER SCHWEIZER STUDIERENDENSCHAFTEN

Integrationsvorstudium für qualifizierte Geflüchtete an Fachhochschulen, INVOST

Foto: © Rahel Müller, INVOST

VERBAND DER SCHWEIZER STUDIERENDENSCHAFTEN

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2025

Das Projekt INVOST ermöglicht qualifizierten geflüchteten Menschen an der Hochschule für Technik FHNW und der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) studienvorbereitende Brückenangebote zu absolvieren. Im Rahmen der Programme erwerben qualifizierte Geflüchtete Kompetenzen, die ihnen die Aufnahme eines Bachelorstudiums ermöglichen.

Obwohl viele geflüchtete Personen Praxiserfahrungen und Qualifikationen mitbringen, können sie ihr berufliches Potenzial in der Schweiz oft nicht entfalten. Gerade jetzt, wo qualifiziertes Fachpersonal dringend benötigt wird, ist es unabdingbar, qualifizierte Geflüchtete zu fördern.

Seit 2021 haben im Rahmen des Projekts 22 Frauen und 36 Männer an einem Brückenangebot der beiden Hochschulen teilgenommen. Von diesen 58 Personen haben bis und mit Studienjahr 2023/2024 28 Personen eine Zulassung zu einem Studium erlangt. Weitere 10 Personen befinden sich per Ende 2023 in einem weiteren Vorbereitungskurs für eine Studienaufnahme per Herbst 2024. Eine Person hat nach dem Brückenangebot den direkten Einstieg in den Arbeitsmarkt geschafft. Und drei Personen haben sich für andere Bildungslösungen entschieden.

INVOST stösst auch bei anderen Hochschulen auf Interesse. Es hat bereits mehrere Hochschulen zu Projekten für Menschen mit Fluchthintergrund beraten und somit zur Multiplikation des Ansatzes beigetragen.

Save the Children

Kinder in Asylunterkünften

Foto: © Save the Children

Save the Children

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2025

Aufgrund der Überlastung des Asylsystems und fehlender Betreuungsmöglichkeiten sind Minderjährige Risiken von Gewalt und Vernachlässigung ausgesetzt. Es fehlt an kind- und jugendgerechter Unterbringungs- und Betreuungsstandards. Die Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ setzt sich deswegen für den Schutz und die Förderung von Kindern im Asyl- und Migrationsbereich ein. Ein Engagement für geflüchtete Mädchen und Jungen ist umso dringender und wichtiger, da der Anteil von Asylgesuchen von Minderjährigen mit über 41% enorm hoch ist. Darüber hinaus hat sich die Anzahl der Asylanträge von unbegleiteten Jugendlichen seit dem Jahr 2020 verfünffacht. Die Aktivitäten von Save the Children beinhalten:

– Aufbau und Ausweitung von Qualitätsstandards betr. kindergerechter und jugendgerechter Unterbringung und Betreuung;

– fachliche Stärkung der unterkunftsbetreibenden Organisationen;

– Stärkung der Erziehungskompetenzen von Eltern geflüchteter Minderjähriger, die in prekären Situationen sind;

– Öffentlichkeitsarbeit.

Dadurch wurden 2023 die Lebensumstände und Unterbringungsbedingungen von über 6’000 geflüchteten Kindern und deren Eltern verbessert

Zürich Filmfestival

ZFF für Kids

Foto: © Elizabeth Luu

Zürich Filmfestival

Schon seit 2012 bietet das Zürich Filmfestival ein Programm für Kinder an. Für die Ausgabe 2021 wurde «ZFF for Kids» weiterentwickelt und massiv ausgebaut. Das mittlerweile ganzjährige Programm legt den Fokus damit verstärkt auf Filmvermittlung und Medienbildung. In Filmworkshops entwickeln die 8- bis 13-jährigen Teilnehmer*innen eigene kleine Filmszenen und lernen dabei die Grundlagen der Bildsprache kennen. Diese Form der spielerischen Vermittlung von Bildsprache und Medienverständnis erfüllt die Ziele der Volkart Stiftung in der Fördersparte Medien bestens.

While the green grass grows

ein Film von Peter Mettler

Foto: © Peter Mettler

While the green grass grows

In seinem audiovisuellen Tagebuch nimmt Peter Mettler Abschied von seiner Mutter und von seinem Vater. In einer stets dialogisch ausgerichteten Suchbewegung über den Lebenszyklus denkt er über das Diesseits und das Jenseits, über das Sein und die Zeit nach. Es ist ein ewiger Kreislauf und ein Fliessen – wie das fortwährende Vorbeiziehen von Wolken und Flüssen. Visuell und inhaltlich schöpft Peter Mettler aus persönlichen Gesprächen, aus philosophischen und spirituellen Texten wie auch aus seinem eigenen Film- und Soundarchiv. Sein Zugang ist geprägt von Offenheit und Demut gegenüber dem Leben und der Natur. Diese aufmerksame Haltung charakterisiert die Auffassung des Regisseurs vom „Filme Machen“ per se, die sein ganzes Werk bestimmt. WHILE THE GREEN GRASS GROWS umfasst zwei Teile des gleichnamigen siebenteiligen Tagebuchprojekts.

Searching for Contact

ein Film von Rob Holub

Foto: © Rob Holub

Searching for Contact

Der Film ist eine dokumentarische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der sozial mediatisierten Welt mit Fokus auf Social Media und der Benützung von Smartphones. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Menschen und Technologie und dessen Auswirkung auf die Gesellschaft. Die Digitalisierung schreitet im Eiltempo voran und ist nicht mehr wegzudenken. Die neuen Kommunikationstechnologien verändern grundlegend unser Leben. Welche Rolle nimmt der Mensch in dieser von Technologien dominierten Welt ein? Was macht es mit unseren Beziehungen und uns selbst? Welches sind die Auswirkungen auf alle Lebensbereiche wie unser Berufsleben, die Bildung unserer Kinder und vor allem auch unsere mentale Gesundheit? Wie sollen wir in Zukunft mit dieser Technologie umgehen?

SWISSAID

Bäuerliche Innovationen gegen den Klimawandel – Agroecological Adaptation Labs (AeD-LABs)

Foto: © Viviana Sánchez Prada, SWISSAID

SWISSAID

Aktueller Förderzeitraum: 2022– 2024

Bäuerliche Innovationen gegen den Klimawandel – Agroecological Adaptation Labs (AeD-LABs), ist ein Projekt, das von SWISSAID und Bäuerinnen in Kolumbien, Ecuador und Nicaragua zur Anpassung an den Klimawandel aufgebaut wird. Es regnet zu wenig oder zu viel, Frost oder Stürme schädigen die Ernte und belasten die Ernährungssicherheit. Das führt zu intensiveren Praktiken und dem Ausbau der Viehwirtschaft. Andererseits wird die Attraktivität des Bergbausektors gestärkt. Die Minen belasten die fragilen Ökosysteme zusätzlich. Gerade das andine Gebiet der Páramos ist ein natürlicher Wasserspeicher, das Quellen speist und die Städte der Ebene mit Wasser versorgt. Dank agrarökologischer Innovationen der Bäuerinnen und Bauern, die digital weitergegeben und von anderen weiter beforscht und genutzt werden sollen, setzt AeD-LABs diesen Herausforderungen Ansätze für eine klimaangepasste, vielfältige Landwirtschaft und Ernährung entgegen. 2022 wurden bereits 30 Innovationen gesammelt, die weiter geprüft werden. Frauen sammeln z.B. Wetterdaten und Regenwasser und berechnen und decken den Wasserbedarf jeder Pflanze. Strategisch platzierte, einfache Treibhäuser aus Eukalyptusholz und Plastik dienen dem Gemüseanbau und dem Frostschutz auf 3000 m ü.M. Kompost und Kleintiere erlauben es, die Nährstoffkreisläufe zu schliessen. Und verschmutzte Wasserquellen werden durch eigens entwickelte, natürliche Filter gesäubert – die Liste ist lang.

Lost in Paradise

eine Serie von Ralph Etter und Sira Topic

Foto: Videostill aus „Lost in Paradise“  © Christine Munz/ presenceproduction 2023

Lost in Paradise

«Lost in Paradise» ist eine 5-wöchige transmediale DOK-Serie fürs Smartphone über die Hoch und Tiefs von fünf jugendlichen Mädchen und Jungs auf der langwierigen und frustrierenden Suche nach einer Lehrstelle. Die Serie begleitet die Jugendlichen während einem Schuljahr, privat, in der Schule, in der Freizeit und bei potentiellen Arbeitgebern und versucht mit ihnen zusammen heraus zu finden was ihre Ziele, Wünsche, Träume, Herausforderungen und Ängste sind – und warum es so schwierig ist eine Lehrstelle zu finden.
Was machen die vielen Absagen mit einem? Warum ist es für manche so schwierig sich zu motivieren? Warum kommt die Wahl eines Berufs für viele zu früh? Und warum ist länger zur Schule zu gehen trotzdem keine Option?

Die Jugendlichen sind selbst integraler Teil im Entstehungsprozess. Sie geben Themen vor, die ihnen wichtig sind, filmen sich und ihr Umfeld aus eigener Perspektive, welche den Blick von aussen ergänzt und kontrastiert. Die Serie zeigt anderen Jugendlichen Wege auf, die sie inspirieren sollen, eigene Wege zu gehen und mutig zu sein. Sie spielt im Grossraum Zürich und wird im Herbst 2023 in verschiedenen Formen auf TikTok und filmkids Kanälen bespielt.

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Projekt „Zugang zu Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht“ / Geschäftsstelle SBAA

Foto: © Jana Leu

Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA)

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2024

Die SBAA setzt sich für einen chancengerechten Zugang zu Bildung für Geflüchtete, Migrant:innen und Menschen ohne Bleiberecht sowie gerechte und würdevolle Asyl- und Ausländerrechtsverfahren ein.

Im Rahmen des Projekts „Zugang zu Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht“ erarbeitete die SBAA eine Vernehmlassung zur beruflichen Grundausbildung von Sans-Papier und veröffentlichte eine Broschüre zur Fachtagung „Zugang zu Bildung von Geflüchteten und Menschen ohne Bleiberecht“. Das Projekt Zugang zu Bildung unabhängig vom Aufenthaltsrecht ist seit September 2023 – vorerst – beendet.

Die Volkart Stiftung unterstützt nach wie vor auch die Geschäftsstelle der Schweizerischen Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht. Im Jahr 2023 veröffentlichte diese einen Fokus zu den Kinderrechten, arbeitete an einem ausführlichen Fachbericht (Publikation im Frühling 2024) zu einem Vergleich zwischen der vorläufigen Aufnahme und dem Schutzsstatus S und führte die Falldatenbank weiter. Zudem erwirkte sie durch die Lancierung der parlamentarischen Initiative «Armut ist kein Verbrechen» eine Gesetzesänderung im Bereich der Sozialhilfe für AusländerInnen. Schlussendlich konnte sich die Geschäftsstelle im Jahr 2023 wichtigen und unumgänglichen internen Erneuerungen der Geschäftsstruktur widmen.

Dank der erneuerten finanziellen Unterstützung der Volkart Stiftung, kann die SBAA weiterhin einen Beitrag zugunsten eines systemischen Wandels für ein faires Asyl- und Ausländerrecht leisten.

Crescenda

Crescenda ist das Pionierzentrum für Unternehmens- und Existenzgründungen von Frauen mit Migrationserfahrung

Foto: © Crescenda

Crescenda

Aktueller Förderzeitraum: 2024 – 2025

Die gemeinnützige Organisation hat zum Ziel, Frauen in eine nachhaltige berufliche und soziale Selbstständigkeit zu begleiten und setzt sich für bessere strukturelle Rahmenbedingungen in der Arbeitsintegration ein.

Im Jahr 2023 hat Crescenda 88 Frauen in der Kompetenzentwicklung für den Arbeitsmarkt begleitet, sei es für den Berufseinstieg in der Gastronomie, Betreuung und Hauswirtschaft, die Gründung des eigenen Unternehmens oder die Entwicklung der Sprachkompetenzen. Die erste Kooperative für Reinigung und Alltagshilfe «flexifeen» hat schon über 22 Arbeitsplätze geschaffen. Bestätig durch diesen Erfolg hat Crescenda die Konzeption der zweiten Kooperative «EQUIPA» im Jahr 2023 begonnen. Diese setzt vermehrt auf selbstorganisierte Teams und ist auf ein schnelles und nachhaltiges Wachstum ausgelegt. «EQUIPA» wird im Juni 2024 in Liestal und Olten lanciert und bietet Frauen faire Arbeit in der Reinigung mit Perspektive.

Gegen aussen positioniert sich Crescenda stärker als Kompetenzzentrum und setzt sich ein für die Abschaffung struktureller Diskriminierung und für die Stärkung gesellschaftspolitischer Strukturen, welche die berufliche Potentialentfaltung von Frauen mit Migrationserfahrung ermöglichen. Um diese strukturellen und systemischen Veränderungen zu initiieren und nachhaltig zu verankern, sensibilisiert Crescenda Entscheidungsträger:innen und die Öffentlichkeit für eine inklusivere und diversere Gesellschaft. Im Juni 2023 besuchte das Crescenda-Team das Bundeshaus in Bern. Im Rahmen eines organisierten Austauschs mit Parlamentarier:innen konnten Anliegen platziert und wichtige Kontakte für die Zukunft geknüpft werden.

arboRise

Klimawandel durch Wiederaufforstung bekämpft

Foto: © Mory Condé, ARBORISE

arboRise

Aktueller Förderzeitraum: 2021– 2023

«arboRise» ist eine gemeinnützige Schweizer Stiftung, die den Klimawandel durch Wiederaufforstung bekämpft. Ihr Ziel: Nachhaltige Wälder dank Partizipation und Biodiversität. Sie wendet natürliche Wiederaufforstungsmethoden an, welche die biologische Vielfalt stärken. Dabei wird die lokale Bevölkerung unterstützt, ihr Walderbe gezielt aufzuwerten. «arboRise» involviert lokale Familien, um die Waldsamen bei ihnen zu ernten. Anschliessend werden die Samenbälle auf mehrere hundert privaten Parzellen anderer lokalen Familien gesät. Diese breite Beteiligung der Bevölkerung schafft eine soziale Dynamik, die für den Schutz der Umwelt förderlich ist. So kann auch eine Wertschöpfungskette für Waldsamen von Nutzbäumen aufgebaut werden, welche die Autonomie der Region stärkt und ihr eine neue Einkommensquelle verschaffen kann. Bisher wurde so seit 2021 auf 650 ha Land Wiederaufforstung betrieben. Die Wiederaufforstungskampagne 2023 hat zum Ziel, weitere 500 Hektaren mit der Hilfe von 500 lokalen Familien mit 5 Millionen Samen aus 40 Baumarten zu säen. Besuche auf mehreren in 2021 restaurierten Feldern haben die arboRise-Methode bestätigt: Sind die Felder durch die lokale Bevölkerung ordentlich geschützt, wachsen zahlreiche Bäume !

MYBLUEPLANET

Gemeinsam aktiv für ein klimafreundliches Morgen

Foto: © Khulan Berger, MYBLUEPLANET

MYBLUEPLANET

Aktueller Förderzeitraum: 2023 – 2025

MYBLUEPLANET ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der sich seit über 16 Jahren für konkreten Klimaschutz in der Schweiz einsetzt. Als Klimaschutzorganisation entwickeln wir innovative Projekte, die es unseren Partner:innen – Individuen, Unternehmen, Schulen und Gemeinden – ermöglichen, Treibhausgasemissionen in ihrem Einflussbereich zu reduzieren.

Auf sympathische Weise gelingt es der Non-Profit-Organisation (NGO) viele tausend Menschen anzusprechen und zu konkreten Aktionen zu motivieren. Und täglich zieht MYBLUEPLANET mehr Klimaschutzmacher: innen in ihren Bann. Diese geballte Power aus motivierten Menschen, Know-how und grossem Netzwerk, ist einzigartig. Die Mitarbeiter:innen setzen sich alle gerne täglich für mehr Klimaschutz ein – das gemeinsame Schaffen zusammen mit Volunteers, Partner:innen, Mitgliedern und allen aus der Community macht Spass und ist ansteckend. MYBLUEPLANET fühlt sich deshalb sicher, dass die Organisation im 2023 weiterhin an Fahrt aufnehmen wird. Dies immer mit dem Ziel, die Schweiz ein grosses Stück näher an Netto-Null zu bewegen.

Refugees go solar / Root & Branch

Arbeits- und Fachkräftemangel: mit SOLAR+ zur Anschlusslösung

Foto: © Solafrica

Refugees go solar / Root & Branch

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2023

Hier die boomende Schweizer Solarbranche, die nach Fachkräften sucht. Dort viele Geflüchtete, die gerne arbeiten würden, mangels einer in der Schweiz anerkannten beruflichen Qualifizierung aber nur erschwert Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Das Programm Refugees go Solar+, eine Joint-Venture-Initiative der beiden Berner Nichtregierungsorganisationen Solafrica und Root & Branch, baut eine Brücke zwischen diesen beiden Welten.

Wie bei einer Berufslehre erfolgt die Qualifizierung der Teilnehmenden stufenweise on-the-job bei Partnerunternehmen aus der Solarbranche. Stellensuchende, erhalten so eine Chance, sich eine langfristige berufliche Anschlusslösung im ersten Arbeitsmarkt zu erarbeiten.

Im Jahr 2023 richteten wir Refugees go Solar+ neu aus: Aufgrund des effektiven Bedarfs der Branche richteten wir das Programmkonzept inhaltlich schrittweise auf die Thematik der Ausbildung von potenziellen Arbeits- und Fachkräften aus, und weniger auf die ausschliessliche Zielgruppe der Geflüchteten. Deshalb haben wir unseren Ansatz zur Bewältigung des Arbeits- und Fachkräftemangels in der Solarbranche auch mit der Namensänderung von RGS+ zu SOLAR+ veranschaulicht. Im neuen Ausbildungskonzept haben im Jahr 2023 elf Teilnehmende die Qualifikationszielsetzungen erreicht und dadurch eine Festanstellung in der Solarbranche erhalten.

Das Lamm

Digitalstrategie Medien

Das Lamm

Aktueller Förderzeitraum: 2021 – 2023

Die Redaktion von «Das Lamm» ist eine Gruppe junger Journalist*innen aus Zürich und der Welt, die mit ihrem Magazin seit 13 Jahren als laute und kritische Stimme zu mehr Diversität und Vielfalt in der Schweizer Medienlandschaft beiträgt. Die Beiträge weisen auf Missstände hin, die grössere Medien oft übersehen. Sie verstärken die Perspektiven derer, die sonst ungehört bleiben, und schauen den Mächtigen auf die Finger. Die Kernthemen sind Konsumverhalten, Politik, soziale Ungleichheit und Lebensweisen, die unsere Gesellschaft von morgen formen. Unter dem Motto «Auf den Punkt – gegen den Strich» ist dem «Lamm» aufrichtiger, fakten- und recherchebasierter Journalismus wichtig, der auf Haltung nicht verzichtet. Mit der Digitalstrategie 2022 werden während eineinhalb Jahren der Web- und Social-Media-Auftritt von «Das Lamm» revolutioniert und neue journalistische Formate entwickelt.

Verein Fairmedia

Projekt FairmediaWATCH

Foto: © iStock

Verein Fairmedia

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2025

«Fake News» stellen für Demokratien weltweit eine Herausforderung dar und haben das Potenzial unsere Gesellschaft zu spalten – auch in der Schweiz. Die grösste Gefahr besteht darin, dass Fehlinformationen den Weg bis in die Mitte der Gesellschaft finden.
Wie gross das Problem der «Fake News» in der Schweiz ist, weiss niemand so genau. Das Projekt FairmediaWATCH will das ändern. Recherchen und Monitorings sollen das Ausmass der Manipulation durch Fehlinformation zutage fördern und die Misinformation Literacy in der Bevölkerung stärken.
Fehlinformation lässt sich am besten entgegenwirken, in dem man Menschen präventiv aufklärt, also bevor sie ein problematisches Youtube-Video sehen oder den Link zu einer zwielichtigen Webseite erhalten.
Das Projekt schafft Wissen über das Thema in der Schweiz. Dieses Wissen soll mit der Bevölkerung und Entscheidungsträger:innen geteilt werden, damit wir gegen «Fake News» gut gewappnet sind.
Mit dem Projekt wird die Öffentlichkeit über «Fake News» in der Schweiz aufgeklärt, indem die Erkenntnisse aus den Monitorings mit der Öffentlichkeit geteilt und Workshops sowie Events zum Thema organisiert werden.

Der Verein Fairmedia, der seit 2015 besteht, leistet mit dem Projekt eine dringend notwendige Basisarbeit zum Thema Fehlinformation in der Schweiz – und einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie.

Fotomuseum Winterthur

Bild- und Medienkompetenz – Get the Full Picture

Foto: © Fotomuseum Winterthur / Thi My Lien Nguyen

Fotomuseum Winterthur

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2024

Bilder sind allgegenwärtig – pro Tag werden allein auf Instagram mehr als hundert Millionen Inhalte geteilt. Diese grosse Menge an visuellen Inhalten gilt es zu entschlüsseln, einzuordnen und kritisch zu reflektieren. Denn: Je informierter wir als Gesellschaft die Menge an visuellen Informationen, mit der wir täglich konfrontiert werden, navigieren können, desto selbstbestimmter und reflektierter nutzen wir mediale Inhalte. Das Projekt «Bild- und Medienkompetenz – Get the Full Picture» fördert eine eigenverantwortliche und kreative Bild- und Mediennutzung und zeigt auf: der digitale Wandel birgt nicht nur Herausforderungen, sondern im gleichen Mass Potenzial.

Wie können wir manipulierte oder gänzlich von Computern generierte Bilder erkennen? Wie unterscheiden sich Fake News von Nachrichten seriöser Quellen? Wie beeinflussen diese Bilder unser Denken und Handeln? Und wie können Erzählungen – Bilder, die nicht den traditionellen Normen entsprechen – neue Denkweisen anstossen? Das Projekt unterstützt Schüler*innen und Lehrpersonen dabei, Bilder lesen und interpretieren zu lernen. Im Rahmen von Workshops und Unterrichtsmaterialien wird die sogenannte «visual literacy»– Kenntnisse in der Bilderschliessung und -interpretation – vermittelt. Die selbstbestimmte Nutzung visueller Informationen verlangt nach einer kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und technischen Mechanismen, die einerseits hinter der Bildproduktion und -verbreitung aber auch hinter dem Konsum von Inhalten verborgen sind.

Hörkombinat :Politik

Podcast zu sozial- und wirtschaftspolitischen Themen

Foto: © Kanal K

Hörkombinat :Politik

Aktueller Förderzeitraum 2022 – 2023

Seit März 2022 veröffentlicht das Duo Hörkombinat (Elvira Isenring und Dominik Dusek) alle zwei Wochen einen etwa 30-minütigen Podcast zu sozial- und wirtschaftspolitischen Themen. Für jede Folge spricht es mit eine*r Journalist*in von engagierten Medien über eine aktuelle Recherche. Seine Partner*innen sind zurzeit die WOZ, Das Lamm, das Recherchekollektiv WAV, Surprise und Tsüri.ch. Auch die Republik oder CORRECTIV waren bereits zu Gast.

Ziel ist, die Themen einzuordnen und aufzuzeigen, was in der Schweiz und Europa politisch getan wird oder ob die Themen vielleicht gar zu wenig beachtet werden. Die Kombination aus Interview und eigenen Kommentaren bietet ein vertieftes Audio-Erlebnis und die Gelegenheit, das politische Geschehen und seine Folgen umfassend darzustellen, immer im Bewusstsein, dass soziale Gerechtigkeit zu schaffen die wohl wichtigste Herausforderung der Gegenwart ist.

Hörkombinat :Politik ist auf allen bekannten Podcast-Plattformen und bei mittlerweile sechs Schweizer Radiosendern zu hören.

NCBI Schweiz

Kompetenzzentrum „Unsere Stimmen“: partizipative Kampagne für Bildung für junge Geflüchtete

Foto: © NCBI Schweiz

NCBI Schweiz

Aktueller Förderzeitraum: 2024 – 2025

Das Kompetenzzentrum „Unsere Stimmen“ wurde vom National Coalition Building Institute NCBI 2018 lanciert. Dabei ist Bildung für geflüchtete Personen ein zentrales Thema. Empfehlungen zu Themen wie „Schule und Bildung“ oder „Arbeitsintegration“ wurden erarbeitet. Auch zahlreiche politische Vorstösse zu Bildungsthemen zur Förderung des Rechts auf Bildung für geflüchtete Personen werden mittels Advocacy-Arbeit vorangetrieben.

Mit verschiedenen Kantonen und Behörden konnte das Kompetenzzentrum zu Bildungsanliegen und anderen Themen in einen konstruktiven und regelmässigen Dialog treten. Zudem traten zahlreiche geflüchtete Personen an Tagungen, Konferenzen und Podiumsdiskussionen zu Bildungsthemen auf und erhoben ihre Stimme als Fachpersonen und Betroffene.

Das Kompetenzzentrum „Unsere Stimmen“ ist als partizipatives Projekt konzipiert. Es wird von einem Kernteam von fünf geflüchteten Personen geleitet und koordiniert. Eine Gruppe von weiteren 25-30 geflüchteten Personen übernehmen im Rahmen des Projekts Moderations- und Koordinationsaufgaben oder treten an Veranstaltungen und auf Podien auf. Sie werden dabei vom Kernteam sowie von NCBI Schweiz unterstützt. Das Kompetenzzentrum dadurch auch ein Ort, an dem Selbstwirksamkeit und Empowerment von geflüchteten Personen erlebt werden kann.

WIR WAREN KUMPEL

ein Film von Christian Johannes Koch und Jonas Matauschek

Foto: © Catpics/Elemag

WIR WAREN KUMPEL

Schwarzer Staub, schrille Metallgeräusche, dunkle Tunnel, starke Arbeiter – das ist Vergangenheit. Ende 2018 endete die flächendeckende Steinkohleförderung in Deutschland. Im selben Jahr wurden die Stimmen der aufstrebenden Klimaprotestbewegung Fridays for Future lauter. Das heroische Bild des Bergmanns, der mutig sein Leben riskiert, um der „Mutter Erde“ die Schätze zu entreissen, scheint heute ein Anachronismus zu sein. Vor dem Hintergrund dieser medialen und gesellschaftspolitischen Ereignisse folgt der Film WIR WAREN KUMPEL mehreren Bergleuten auf ihrer tragisch-humorvollen Suche nach einer neuen Rolle im Leben. Durch die symbiotische Verflechtung von Elementen beobachtender Dokumentation und präziser Kompositionen versammelt der Film mehrere Geschichten sehr einzigartiger Metamorphosen. Was bedeutet es heute, ein Mann zu sein? Wie werden Vorbilder durch Arbeitsbedingungen beeinflusst? Wie wird Männlichkeit in Zukunft konstruiert? Die Schliessung der letzten verbliebenen deutschen Steinkohlezechen wird dabei sinnbildlich für das Ende des Industriezeitalters in Westeuropa verstanden, das unsere Gesellschaft nachhaltig geprägt hat.

Allianz Chance+

Chancengerechte Bildung für Kinder und Jugendliche

Foto: © Allianz Chance+

Allianz Chance+

Die Allianz Chance+ setzt sich für eine signifikant verbesserte Chancengerechtigkeit im Jugendalter ein. Sie verfolgt die Vision einer Schweiz, in welcher der individuelle Bildungserfolg durch die erbrachte Leistung und nicht durch die soziale Herkunft bestimmt wird. Denn Chancengerechtigkeit in der Bildung ist eine rechtlich und gesellschaftlich deklarierte Absicht, jedoch leider keine Realität.

Wie der Pisa-Bericht 2022 erneut zeigt, gelingt Kindern und Jugendlichen aus bescheidenen familiären Verhältnissen und fremdsprachigem Hintergrund der Sprung in die Berufs- und Fachmittelschulen sowie Gymnasien seltener als privilegierteren Gleichaltrigen – und dies bei ähnlich grosser Motivation und gleichem Potential. Das ist persönlich, gesellschaftlich und volkswirtschaftlich fatal.

Die Allianz Chance+, ein Zusammenschluss von Förderprogrammen und Institutionen aus der Deutschschweiz, steuert dagegen – durch die Verbreitung von Förderprogrammen, Handlungsempfehlungen für Schulpraxis und Bildungspolitik, die Verbindung von Praxiswissen mit neuesten Forschungserkenntnissen sowie Öffenlichkeitsarbeit. In Kooperation mit der Unternehmensberatung Oliver Wyman lanciert sie 2024 die «Chancen-Initiative Schweiz» mit dem Ziel, die Bildungsgerechtigkeit endlich substantiell voranzubringen.

CORRECTIV.Schweiz

Netzwerk-Recherchen für lokale Medien

Foto: © Ivo Mayr

CORRECTIV.Schweiz

Aktueller Förderzeitraum: 2024 – 2026

CORRECTIV.Schweiz will den Journalismus in der Schweiz stärken: auch und gerade dort, wo Medien immer weniger präsent sind. CORRECTIV.Schweiz recherchiert landesweite Themen und arbeitet heraus, wie sie die Menschen zuhause in den Dörfern und Städten betreffen. CORRECTIV.Schweiz steht im Austausch mit lokalen Redaktionen, denen sie publikationsreife Daten und Material bereitstellen. Die Stories publizieren sie gemeinsam und in ihrem eigenen Organ, dem Spotlight Schweiz. Als Netzwerk begegnen sie den erdrückenden Kapazitäts- und Ressourcenproblemen im lokalen Journalismus und schaffen die Basis für kritische Berichterstattung vor Ort, die die Gesellschaft stärkt.

CORRECTIV.Schweiz ist die Tochter des investigativen Recherchenetzwerks CORRECTIV, das vor zehn Jahren in Deutschland gegründet wurde. Seit 2022 recherchieren sie von Bern aus zu Themen, die die Schweiz betreffen. Mit dem Beobachter haben sie recherchiert, welche Schulwege in der Schweiz besonders gefährlich sind; mit der Republik, was hinter massenhaften Abrissen von Häusern in der ganzen Schweiz steckt; mit Surprise, welche Qualifikationen Asylbewerbende mitbringen und nicht anwenden dürfen. Dabei steht für sie immer die Bevölkerung im Mittelpunkt: Etwa mit dem CrowdNewsroom, ihrer digitalen Plattform für groß angelegte Bürgerrecherchen.

JournaFONDS

Fonds für Recherchen und Reportagen

Illustration: © Anna Egli

JournaFONDS

Aktueller Förderzeitraum: 2024 – 2025

JournaFONDS hat zum Ziel, Qualitätsjournalismus und seine Verbreitung zu fördern und langfristig zu gewährleisten. JournaFONDS finanziert aufwändige Recherchen und Reportagen. Freie Journalist*innen sowie Redakteur*innen kleinerer Medienhäuser – jeglicher Medienkanäle und aller Sprachregionen – haben die Gelegenheit, bei drei bis vier Ausschreibungen im Jahr, ein Finanzierungsgesuch für ihre Recherchen und Reportagen zu stellen. Eine dreiköpfige Jury, die jeweils aus zwei Medienschaffenden und einer/m Vertreter*in der Zivilgesellschaft besteht, entscheidet jeweils über die Projekte. Seit der Gründung im Jahr 2021 hat JournaFONDS 65 Projekte mit über 360’000 Franken unterstützt. Einige davon haben Medienpreise erhalten oder wurden dafür nominiert. JournaFONDS ist breit abgestützt. Zu den Mitgliedern gehören die Verlegerverbände Medien mit Zukunft, Verband Schweizer Regionalmedien und Stampa Svizzera. Ausserdem: der Verband der Schweizer Regionalfernsehen Telesuisse; der Westschweizer Verband der Regionalradios Radios Régionales Romandes; die Berufsverbände und Gewerkschaften Schweizer Medienschaffender Impressum, Syndicom und SSM; der Think Tank Nouvelle Presse; der Verein Medien für alle; Media Forti, Koalition für Journalismus der Zukunft; die Netzwerke von Berufsjournalistinnen und -journalisten investigativ.ch und Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz.

Capacity

Arbeitsmarkt-Integration von hochqualifizierten Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund

Foto: © Capacity, Ana Vedia

Capacity

Aktueller Förderzeitraum: 2023

Capacity wurde 2015 in Zürich gegründet. Ziel ist es, der Langzeitarbeitslosigkeit von geflüchteten Personen und Personen mit Migrationshintergrund mit innovativen Lösungen entgegenzuwirken. Menschen mit Flucht-/Migrationshintergrund sollen ihre soziale und berufliche Zukunft in der Schweiz selbständig gestalten können und dadurch neue Chancen erhalten.

Deshalb hat Capacity das “Access Fast Track”-Programm ins Leben gerufen, in dem hochqualifizierte Personen gleich zu Beginn in ein breites Netzwerk integriert werden und sich in Modulen zu Themen wie „Bewerbung und Networking“ relevantes Wissen aneignen. Dies ermöglicht es ihnen, wichtige Kontakte zu knüpfen, die Struktur des Schweizer Arbeitsmarktes kennenzulernen und eine ihrem Werdegang entsprechende Stelle zu finden. Dadurch gelingt eine zeitnahe soziale und berufliche Integration in der neuen Heimat.

Konzeptionell setzt das Projekt auf die Zusammenarbeit mit Unternehmenspartnern, deren ausgewählte Mitarbeiter:innen das Programm als Mentor:innen unterstützen.

2023 konnten im Rahmen von vier Durchführungen insgesamt 100 Personen von Access Fast Track profitieren. Aus Umfragen von Capacity geht hervor, dass 32% der Antwortenden (62% der Teilnehmenden) am Ende des Programms eine ihren Qualifikationen entsprechende Stelle gefunden haben. 6 Monate nach Abschluss des Programms erhöhte sich dieser Anteil auf erfreuliche 53%.

VEREIN TIPITI

Berufliche Unterstützung jugendlicher Pflegekinder aus der Ukraine

Foto: © Monja Müller

VEREIN TIPITI

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2023

Der Verein Tipiti betreut und fördert Kinder und Jugendliche in der ausserfamiliären Erziehung und bei besonderen schulischen Bedürfnissen. Seit dem Ausbruch des russischen Aggressionskriegs in der Ukraine acht begleitenukrainische Pflegegrossfamilien mit insgesamt rund 70 Pflegekindern und -jugendlichen in den Kantonen AR und VD, darunter 33 Jugendliche ab 15 Jahre.

Die Familien wurden während der ersten 18 Monate in einem Kollektivzentrum untergebracht, zwischenzeitlich lebt in der Ostschweiz jede Familie in einem eigenständigen Wohnraum, wird aber von tipiti weiterhin sozialpädagogisch begleitet. Rechtlich sind alle Kinder dem Pflegekinderwesen unterstellt und haben die gleichen Rechte wie alle anderen Pflegekinder in der Schweiz.

Die Kinder und Jugendlichen waren in der Ukraine schon vor dem Krieg fremdplatziert und die meisten haben ausser ihren Pflegeeltern keinen Bezug mehr zu ihrem Heimatland. Umso wichtiger ist es, dass sie in der Schweiz ihr soziales Netz erweitern können.

Für jede und jeden Jugendlichen hat tipiti aufgrund seiner*ihrer individuellen Förderbedürfnisse schulische und berufliche Unterstützungsmassnahmen eingeleitet. Zurzeit nutzen viele Jugendliche das Angebot einer gezielten Berufsberatung und absolvieren Schnupperlehren und Berufspraktika. Im Sommer 2024 werden die ersten Jugendlichen in der Lage sein, eine berufliche Ausbildung zu beginnen.

baba news

Das Onlinemagazin für Schweizer*innen mit Wurzeln von überall

Foto: © baba news

baba news

Aktueller Förderzeitraum: 2022 – 2025

Das Online-Magazin baba news berichtet als einziges Medium in der Schweiz direkt aus dem Inneren einer jungen multiethnischen Community. Seit fünf Jahren gibt baba news damit Personen mit Migrationsgeschichte eine multimediale Plattform und bringt Themen an die Öffentlichkeit, die so auf anderen Portalen nicht aufgenommen werden. Das Publikum lernt eine andere Seite der Schweiz kennen, und kann seinen Horizont erweitern und Vorurteile abzubauen. Angehörige der multiethnischen Community erhalten ein mediales «Zuhause», in welchem Empowerment stattfindet, wo aber auch kritische Themen in den eigenen Reihen aufgegriffen und auf Augenhöhe diskutiert werden. Dabei ist baba news neugierig, hakt nach, bewegt, scheut auch heikle Themen nicht, feiert Menschen und agiert mit viel Humor.

Zusätzlich zu seiner journalistischen Arbeit engagiert sich baba news auch offline: Einerseits organisiert baba news Veranstaltungen für die multiethnische Community in der Schweiz. Andererseits teilt die Redaktion im Rahmen der baba academy ihr Wissen: Die baba academy bietet ein Mentoringprogramm für Nachwuchsjournalist*innen mit Migrationsgeschichte (das «Gastarbeiter*innen-Programm») und Workshops für Lehrpersonen und Schüler*innen an.